Auslandsgeschäft der Bahn leistet nur geringen Beitrag
Archivmeldung vom 08.02.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas Auslandsgeschäft der Deutschen Bahn (DB) leistet nur einen spärlichen Beitrag zum Ergebnis des Konzerns: Wirtschaftlich zieht die Bahn nur geringe Vorteile aus ihren Beteiligungen DB Arriva und DB Schenker.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitagsausgabe) berichtet. "Nach Aussage der Deutschen Bahn AG sind in den Jahren 2013 bis 2017 keine direkten Dividendenzahlungen an die Deutsche Bahn geleistet worden", schreibt der Bahnbeauftragte der Regierung, Enak Ferlemann (CDU). Gleichwohl seien über Beteiligungen an Tochtergesellschaften der DB Schenker zuletzt Dividenden von 57 Millionen Euro im Jahr 2013, 101,8 Millionen Euro 2014, 23,4 Millionen Euro 2015 und 9,1 Millionen Euro 2016 an die Holding geflossen. 2017 sei nichts überwiesen worden.
Noch schmaler ist der Beitrag von DB Arriva: "Dividenden aus Beteiligungen an Tochtergesellschaften der Arriva PLC sind in den Jahren 2013 bis 2017 nicht geleistet worden", teilte Ferlemann mit. Für 2018 lägen noch keine Zahlen vor. Die Grünen sehen sich durch die Antwort in ihrer Forderung bestärkt, die Bahn müsse sich auf ihr Kerngeschäft im Inland konzentrieren. "Die Argumente von Minister Scheuer, dass Arriva und Schenker die Deutsche Bahn und letztlich die Schiene stärken, sind wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen", sagte Grünen-Bahnpolitiker Matthias Gastel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Der Konzern "mit einem Jahresumsatz von 42 Milliarden Euro und über 20 Milliarden Euro Schulden" profitiere "von Arriva und Schenker wirtschaftlich so gut wie nicht. Deren Anteil am Ergebnis des Konzerns liegt praktisch bei Null", so Gastel weiter. Ein Verkauf bringe die notwendigen Mittel für Investitionen in dringend benötigtes Wagenmaterial und die Begrenzung der Verschuldung. Bahnchef Richard Lutz prüft derzeit einen Verkauf der Tochtergesellschaft DB Arriva, mit dem Geld für die nötigen Milliardeninvestitionen erlöst werden könnte. Der Bahn-Aufsichtsrat und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wollen bislang das Auslandsgeschäft im Konzern halten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur