Sony setzt große Hoffnung auf Geschäft mit tragbarer Elektronik
Archivmeldung vom 07.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSony-Chef Kazuo Hirai setzt große Hoffnungen auf das Geschäft mit tragbarer Elektronik. "Dieses Geschäft hat großes Potenzial, ist aber zugleich auch eine große Herausforderung", sagte Kazuo im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". Es sei wie das Erschließen von Grundstücken, wo der Platz begrenzt sei. "Sie können eine Uhr tragen, vielleicht zwei, was ich aber schon bezweifle. Dann ist noch Platz für eine Brille und möglicherweise etwas um den Hals. Sind diese Orte besetzt und die Nutzer zufrieden, werden sich Hersteller schwertun, andere zu vertreiben."
Er selbst treibe daher die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen an, um schnell zu Ergebnissen zu kommen. Sony verkauft schon die zweite Generation seiner Smartwatches, Samsung hat zum Auftakt der Internationalen Funkausstellung (Ifa) in Berlin eine eigene Smartwatch vorgestellt. Mit seinem Handy-Geschäft setzt Sony fast ausschließlich auf Googles Betriebssystem Android. Trotzdem will Kazuo nicht ausschließen, einmal ein Handy mit der Microsoft-Software Windows Phone zu bauen. "Wir sind für alles offen, wenn die Nutzer das nachfragen", sagte der Sony-Chef.
In der Frage, ob die Übernahme von Nokia durch Microsoft Einfluss auf Sonys Entscheidung für oder gegen ein Windows-Handy hat, wollte sich Kazuo nicht festlegen. Es sei zu früh, um das zu beurteilen. "Wir müssen mit Microsoft darüber reden, um deren Strategie zu verstehen."
Zuletzt ist es Kazuo geglückt, nach mehreren Jahren Verluste die Fernsehsparte wieder profitabel zu machen. Trotz erst kürzlich gesenkter Absatzerwartungen für Kameras, Computer und Fernseher sei es weiterhin das Ziel, auch im gesamten Geschäftsjahr in der Elektroniksparte schwarze Zahlen zu schreiben. Dabei würde zum einen der schwache Yen helfen. "Außerdem haben wir hohe Erwartungen an unsere nächste Spielkonsole Playstation 4, die wir noch in diesem Jahr einführen", sagte Kazuo.
Große Pläne hat Sony auch mit seinen neuen Fernsehern, die nun auch in Europa eingeführt werden. In Japan seien die Verkäufe dieser TV-Geräte, die eine viermal höhere Auflösung haben als bisherige HD-Fernseher, gut. Weil sie in der Breite fast 4.000 Bildpunkte darstellen können, nennt Sony die Geräte 4K-Fernseher. Der Sony-Chef geht allerdings nicht von einem schnellen Massenmarkt aus. Wer mit seinem Fernseher zufrieden sei, werde sich kein 4K-Gerät kaufen. "Aber später, wenn es darum geht, sich einen größeren Bildschirm anzuschaffen, möglicherweise doch." Wichtig sei die Verfügbarkeit von Inhalten in dieser Auflösung. "Regierungen und Rundfunkanstalten spielen hier eine wichtige Rolle", sagte Kazuo. In Japan und Südkorea würde diese Technologie bereits gefördert, Test-Rundfunkausstrahlungen seien bereits für das kommende Jahr geplant.
Quelle: dts Nachrichtenagentur