Studie: Deutscher Wirtschaft drohen drei magere Jahre
Archivmeldung vom 24.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Hoffnungen, dass sich die deutsche Wirtschaft rasch von der Corona-Pandemie erholt, sind womöglich verfrüht. Das ist das Ergebnis einer Branchenstudie der Unternehmensberatung McKinsey, über die das "Manager Magazin" berichtet.
Selbst wenn das Virus unter Kontrolle bleibe, dürfte ein erheblicher Teil der deutschen Wirtschaft fast drei Jahre brauchen, um sich von den Folgen der Covid-19-Pandemie zu erholen, heißt es darin. Die Berater analysieren die Folgen der Pandemie für 25 Wirtschaftssektoren, die fast die gesamte heimische Volkswirtschaft abbilden.
Laut ihrer Prognose erreichen zwölf Branchen frühestens 2023 wieder das Geschäftsniveau von 2019, sechs weitere müssen sich gar dauerhaft auf ein geringeres Niveau als vor der Pandemie einstellen. Branchen, die besonders stark einbrechen, erholen sich nach der Studie auch später.
Das gilt für die Autobranche, die in der Spitze um fast 61 Prozent eingebrochen ist, aber auch für Kernbranchen wie Chemie (minus 15 Prozent) oder Bau (minus 14 Prozent). Andere, wie Maschinenbau (minus 23 Prozent), Hotels und Gaststätten (minus 50 Prozent) oder Bekleidung (minus 24 Prozent), bleiben gar auf absehbare Zeit unter den Prä-Covid-Zahlen.
Der Automobilbau, Deutschlands wichtigste Branche, kommt nach der Studie erst im dritten Quartal 2023 wieder auf das Niveau von 2019. Der exportstarke und mittelständisch geprägte Maschinenbau muss gar mittelfristig mit etwas weniger Geschäftsvolumen kalkulieren als 2019. Gut zurück kommen nach der Beraterprognose der Gesundheitssektor und die Pharmaindustrie. Die Medizintechnik hat Covid-19 bisher nicht nur unbeschadet überstanden, sie dürfte auch weiter wachsen. Unternehmer und Manager müssten "flexibler und agiler werden", folgert McKinsey-Seniorpartner Jan Wüllenweber aus dem Branchencheck. "Sie müssen Beschaffung und Produktion bei starken Nachfrageschwankungen möglichst schnell umschichten - das ist künftig die hohe Kunst des Managements."
Quelle: dts Nachrichtenagentur