Weltweit 28 Geldhäuser wichtig für globales Finanzsystem
Archivmeldung vom 21.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Finanzstabilitätsrat (FSB) und der Basler Ausschuss der Bankenaufseher haben von 73 Banken 28 als systemrelevant eingestuft. Die Namen werden erst im November veröffentlicht, laut FTD steht die Commerzbank auch auf der Liste. "Das ist für mich nicht wirklich überraschend, schließlich ist die Bank ein Big Player", sagt Hans-Peter Burghof, Banken-Experte von der Universität Hohenheim, im Gespräch mit pressetext.
Auf das Frankfurter Geldhaus kommt einiges zu: "Die Bank wird wohl mehr Eigenkapital benötigen und auch bei Stresstests härter behandelt werden", so der Experte. Die Finanzinstitute müssen zusätzlich zur harten Kernkapitalquote von sieben Prozent einen Risikopuffer von 1,0 bis 2,5 Prozentpunkten bilden. Die Commerzbank hat erst im März ihr Equity-Tier-1-Kapital gestärkt. Die Core-Tier-1-Quote liegt auf Pro-forma-Basis bei 9,7 Prozent, die Equity-Tier-1-Quote bei 9,0 Prozent.
Deutsche Bank ebenfalls systemrelevant
Neben der Commerzbank ist laut FTD die Deutsche Bank ebenso ein sogenannter Sifis-Kandidat (Systemically Important Financial Institutions). Als systemrelevant gelten Großbanken, die wegen ihrer Größe, Vernetzung und internationalen Aktivitäten besondere Bedeutung für die Stabilität des globalen Finanzsystems haben. "Die Commerzbank ist zwar nicht so stark international vernetzt wie die Deutsche Bank, aber am heimischen Markt sehr präsent", sagt Burghof.
Dem FTD-Bericht zufolge stehen auf der Liste auch US-Banken wie Citigroup, JP Morgan, Bank of America, britische Finanzinstitute wie HSBC, Barclays, Royal Bank of Scotland sowie die französische BNP Paribas. Die Commerzbank wollte auf Anfrage von pressetext den Bericht nicht kommentieren.
Quelle: www.pressetext.com Dieter N. Unrath