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Zeitung: Angeblich mafiöse Strukturen in der Fleischindustrie

Archivmeldung vom 10.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

In der deutschen Fleischindustrie herrschen laut eines Zeitungsberichtes angeblich zu einem Großteil mafiösen Strukturen mit Lohndumping und moderner Sklaverei. Die Wochenzeitung "Die Zeit" schreibt in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe, Schätzungen gingen von mindestens 40.000 Werkvertragsarbeitnehmern in der deutschen Fleischindustrie aus, die unter anderem bereits 80 Prozent der Schlacht- und Zerlegearbeit erledigten.

Die Schlachthöfe und Wurstfabriken gliederten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ganze Produktionsschritte an die Subunternehmer aus. "Wir haben es hier mit einer Schattenwelt zu tun, bei der die meisten wegsehen. Eine Geisterarmee haben wir erschaffen", sagt der Prälat der niedersächsischen Kleinstadt Vechta, Peter Kossen.

Die Zustände sollen laut des Berichts der "Zeit" erbärmlich sein: Arbeiter wohnten teilweise für hohe Mieten in umgebauten Ställen und kommerziellen Gebäuden. Sie schliefen zu mehreren in einem Zimmer und müssten manchmal schichtweise ein Bett teilen. Die Arbeitszeiten gingen oft über das gesetzliche Ausmaß hinaus. Pausen würden nicht eingehalten. Und wen die Subunternehmer vor die Tür setzen, der fände oft nur noch eine Schlafstatt im Wald. Diese Menschen seien in Niedersachsen als "Waldmenschen" bekannt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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