Strengere EU-Richtlinie gegen Geldwäsche in Kraft
Archivmeldung vom 10.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union ist im Dezember die Dritte Anti-Geldwäsche-Richtlinie der EU in Kraft getreten. Sie verschärft die Geldwäschevorschriften in den Mitgliedsstaaten und somit auch in Deutschland erheblich.
Darauf
weist der Anti-Geldwäsche-Spezialist WorldCompliance hin. Deutschland
muss die Richtlinie bis spätestens Ende 2007 umsetzen. Die neuen
Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche, Korruption und
Terrorismusfinanzierung betreffen hauptsächlich Finanzdienstleister
wie Banken und Kapitalanlagegesellschaften. Darüber hinaus
verpflichten sie jedoch auch zahlreiche mittelständische Unternehmen,
die regelmäßig Bargeldbeträge von mehr als 15.000 Euro annehmen. Dazu
gehören zum Beispiel Juweliere und Auktionshäuser. Diese werden noch
stärker als bisher angehalten, die Identität des Kunden sowie die
Herkunft des Geldes zu überprüfen. Finanzdienstleister müssen, das
ist neu, künftig neben den abzuwickelnden Finanztransaktionen auch
besondere Sorgfalt bei bestimmten Kundengruppen anlegen. Dazu zählen
besonders die so genannten "Politisch Exponierten Personen", also zum
Beispiel Abgeordnete und Regierungsmitglieder. Die neue
Anti-Geldwäsche-Richtlinie stellt Finanzdienstleister und
insbesondere kleinere Institute, die nicht von einem Verband
unterstützt werden, vor erhebliche Herausforderungen.
Die neue Richtlinie sieht einen risikoorientierten Ansatz im so
genannten "Compliance Bereich" vor und erfordert das regelmäßige
Überprüfen des Kundenstamms und die kontinuierliche Prüfung von
Transaktionen auf Geldwäsche-Indikatoren. Dies können nur
umfassendere Datenbanken und IT-Systeme leisten. WorldCompliance geht
daher davon aus, dass die Ausgaben für Anti-Geldwäsche-Maßnahmen in
Deutschland steigen werden. In den USA, wo nach dem 11. September
ebenfalls die Vorschriften verschärft wurden, stiegen die Ausgaben im
Compliance Bereich im vergangenen Jahr um etwa 30 Prozent.
Experten schätzen, dass jährlich allein in Deutschland illegal
erworbene Gelder mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro
"gewaschen", also in den regulären Wirtschaftskreislauf überführt
werden. WorldCompliance bietet in diesem Rahmen eine bereits in etwa
100 Staaten genutzte Datenbank gegen Geldwäsche und Korruption an.
Sie enthält die Profile von mehr als 600.000 international der
Korruption, der Geldwäsche oder des Terrorismus verdächtigter
Personen. Die Datenbank bietet zudem die Verknüpfung mit etwa 850.000
externen Quellen, zum Beispiel Fahndungslisten, und kann in
bestehende Anti-Geldwäsche-Systeme integriert werden, um den neuen
Sorgfaltsplichten nachzukommen und automatisch Verdachtsmeldungen
auszulösen. WorldCompliance analysiert und strukturiert
risikorelevante Informationen weltweit in regionalen
Research-Zentren, beispielweise in Russland oder Ungarn.
Quelle: Pressemitteilung WorldCompliance