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Zahl der Betten in Kinderkliniken sinkt weiter

Archivmeldung vom 07.10.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Krankenhaus (Symbolbild)
Krankenhaus (Symbolbild)

Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Die Kinderkliniken in Deutschland haben auch im vergangenen Jahr weiter Betten abgebaut. Für die Behandlung von Kinder- und Jugendlichen standen 2022 im Fachbereich der Pädiatrie 186 Betten weniger zur Verfügung als ein Jahr zuvor.

Das ergibt sich aus neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch erfragt hat und über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten. Konkret sank die Zahl von 15.106 auf 14.920 Betten. Damit unterschritt die Kapazität erstmals die Grenze von 15.000. 2019 gab es in der Pädiatrie noch 15.447 Betten. Werden die Betten aller Kinderfachabteilungen zusammengezählt, also auch die in der Psychiatrie oder der Chirurgie, ergibt sich 2022 gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 86 auf 25.834 Betten. 

Die Kinder- und Jugendärzte warnten mit Blick auf vermehrte Viruserkrankungen in den Herbst- und Wintermonaten vor erneuten Engpässen. "Wir gehen mit noch weniger Betten in den Winter als schon letztes Jahr", sagte der Kinderarzt Jakob Maske, Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). "Wir können die wirklich schwerkranken Kinder nicht alle in den Kliniken unterbringen, weil dort die Kapazitäten weiter absinken", betonte er. Unter Umständen müssten Kinder in Kliniken über 100 Kilometer entfernt verlegt werden. "Wenn die Kliniken die Kinder nicht mehr versorgen können, müssen die Kinderärzte die Schwerkranken so lange wie möglich ambulant versorgen", sagt Maske weiter.

Teilweise müssten die Kinder dann mehrmals am Tag in die Praxis einbestellt werden, um eine ausreichende Sicherheit zu schaffen, so der Mediziner. Linken-Fraktionschef Bartsch sprach mit Blick auf die sinkenden Behandlungskapazitäten von einem "Fiasko" für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Bereits in den letzten Jahren sei die Situation für Kinder und Familien vielfach verheerend gewesen, warnte er. "Lauterbach hätte die Konsequenzen daraus ziehen müssen und für einen Bettenaufwuchs sorgen müssen. Das Gegenteil ist passiert - trotz Mangel wurde Kapazität abgebaut", kritisierte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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