Deutsche Edelstahlwerke drosseln Produktion
Archivmeldung vom 08.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutschen Edelstahlwerke (DEW) drosseln angesichts der Wirtschaftskrise ihre Produktion. Wie die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) berichtet, wird am Standort Witten im laufenden Monat lediglich an sieben Tagen Stahl hergestellt, üblich wären 21 Tage.
Im Werk Siegen ruht die Produktion sogar insgesamt drei Wochen lang. "Im Moment kommen nur wenige Aufträge rein", sagte Karl Haase, der Vorsitzende der Geschäftsführung. Der Umsatz sei im März um 40 Prozent eingebrochen. Weil die meisten Autozulieferer rund um Ostern pausieren, gibt es bei DEW zwischenzeitlich einen Produktionsstopp. DEW hat bis Ende Juni Kurzarbeit angemeldet. In Witten sind über 1000 der 1680 Beschäftigten betroffen.
Stahlstandort Eisenhüttenstadt stehen weitere Kürzungen bevor
Am Stahlstandort Eisenhüttenstadt sollen nach Plänen des weltweit größten Stahlherstellers ArcelorMittal weitere Produktionsanlagen vorübergehend stillgelegt werden, darunter auch der jüngste und leistungsfähigste Hochofen 5A und eine der beiden Verzinkungsanlagen. Der Betriebsratsvorsitzende von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, Holger Wachsmann, spricht gegenüber der Märkischen Oderzeitung von einem "existenzbedrohenden Szenario". Der Standort Eisenhüttenstadt komme bei den krisenbedingten Veränderungen "nicht gut weg". Schon seit Ende 2008 ist der Großteil der rund 2700 Beschäftigten in Kurzarbeit.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung / Märkische Oderzeitung