Reform des Bankensystems: Finanzwissenschaftler lobt EU-Kommission
Archivmeldung vom 29.01.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer Finanzwissenschaftler Jan Pieter Krahnen hat EU-Kommissar Michel Barnier für seine Vorschläge zur Reform des Bankensystems gelobt, die Finanzinstitute zur Trennung risikoreicher Geschäfte von Kundeneinlagen drängen soll. "Es ist eine kluge Umsetzung der Liikanen-Ideen", sagte Krahnen der "Welt".
Er war Mitglied der so genannten Liikanen-Kommission, die im Auftrag der EU ein strenges Trennbanken-Regime erarbeitet hatte, hinter dessen Radikalität Barnier nun zurückbleibt. Er habe sich "nur auf den ersten Blick" mehr erwartet, sagte Krahnen, Professor für Finanzwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. "Der Gesetzgebungsvorschlag ermächtigt die Bankenaufsicht, eine Ausgliederung in viel größerem Umfang anzuordnen, nämlich dann, wenn die Stabilität des Finanzsystems bedroht erscheint", sagte er. Das sei "ein vernünftiges Vorgehen".
Die Versuche der EU, künftige Finanzkrisen zu vermeiden, lobte der Bankenexperte. Bei der Prävention "hat man den großen Wurf versucht", sagte er. "Ich bin optimistisch, dass das ein gelungenes Gesamtwerk ist, das Beständigkeit und Stabilität garantiert." Michel Barniers Name "wird mit dieser Politik auch dauerhaft verbunden bleiben", sagte Krahnen mit Blick auf den Franzosen, dessen Amtszeit als Kommissar für Binnenmarkt und Finanzmarktregulierung in diesem Herbst endet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur