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Studie: Vorstände von Banken und Versicherungen bleiben Männerdomäne

Archivmeldung vom 09.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geschäftsmann & Geschäftsmänner (Symbolbild)
Geschäftsmann & Geschäftsmänner (Symbolbild)

Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Die Führungsgremien des Finanzsektors sind nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nach wie vor fest in Männerhand. Das geht aus dem "Managerinnen-Barometer" des DIW hervor, das die Frauenanteile in Vorständen und Aufsichtsräten großer Banken und Versicherungen in Deutschland von 2006 bis 2017 untersucht hat, berichtet das "Handelsblatt".

Vor allem in Vorständen sei der Frauenanteil in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. "Die Zehn-Prozent-Marke ist im Finanzsektor nach wie vor nicht geknackt – oder anders ausgedrückt: Männer nehmen nach wie vor über 90 Prozent der Vorstandsposten ein", heißt es in der Studie, die am Mittwoch vorgestellt wird, so das Blatt. Demnach hatten 32 der 100 größten Banken Ende 2017 mindestens eine Frau im Vorstand – zwei Institute mehr als im Vorjahr.

Der Frauenanteil in Bankvorständen lag damit insgesamt bei knapp neun Prozent – ein Anstieg gegenüber 2016 von gerade einmal einem halben Prozentpunkt. Eine leichte Verbesserung stellt das Forschungsinstitut in den Aufsichtsräten der Banken fest. Mittlerweile ist demnach in den 100 größten Geldinstituten in der Regel mindestens eine Frau im Aufsichtsrat vertreten. Insgesamt hat sich der Frauenanteil an den Aufsichtsratssitzen um einen guten Prozentpunkt auf knapp 23 Prozent erhöht. Bei den 60 größten Versicherungen ist die Dynamik "zum Erliegen gekommen", heißt es in der Untersuchung. In beiden Gremien ging der Frauenanteil zurück.

In Aufsichtsräten waren Frauen Ende 2017 mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um einen halben Prozentpunkt mit fast 22 Prozent ähnlich häufig wie im Bankensektor vertreten. Ernüchternd stellt sich auch die Situation in den Versicherungs-Vorständen dar. Dort ging der Frauenanteil mit gut neun Prozent sogar leicht zurück. Das DIW blickt vor diesem Hintergrund pessimistisch in die Zukunft. "Eine einfache lineare Fortschreibung der Entwicklung seit 2006 würde rechnerisch einen Zeitraum von noch etwa 70 Jahren ergeben, bis in den Vorständen von Banken und Versicherungen beide Geschlechter gleich stark vertreten sind", sagte Forschungsdirektorin Elke Holst dem "Handelsblatt".

Sie hofft daher, dass die Unternehmen es selbst schaffen, alle Hierarchieebenen – auch unterhalb des Vorstands ausreichend mit Frauen zu besetzen. "Das vergrößert den Pool an Frauen, die für Spitzenpositionen infrage kommen." Dazu brauche es aber auch eine "moderne Unternehmenskultur", die Frauen, die familienbedingt in Teilzeit arbeiten, mehr Flexibilität gewährt, ohne damit ihre Karrierechancen zu beschneiden. "Wenn nichts passiert, wird der öffentliche Druck definitiv steigen", sagte Holst.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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