Wincor-Nixdorf setzt auf Schub durch China
Archivmeldung vom 04.02.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Geldautomatenhersteller Wincor-Nixdorf will künftig in China Geräte für den europäischen Markt produzieren. "Die Qualität in China ist ausgezeichnet. Künftig sollen auch Komponenten von dort in Europa zum Einsatz kommen", sagte der Vorstandsvorsitzende Eckard Heidloff der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung "Welt am Sonntag".
Wincor-Nixdorf versucht mit der Verlagerung einerseits den asiatischen Markt zu erschließen. Andererseits sollen damit die Kosten gesenkt werden. Denn die Ostwestfalen leiden unter der Euro-Krise. "Wir haben das Problem, dass infolge der Finanz- und der Euro-Krise die Bereitschaft unserer europäischen Kunden nachgelassen hat, in neue Geräte zu investieren", erklärte Heidloff.
Es werde zwar wieder ein Schub kommen - da sei er sich sicher. "Darauf werden wir aber nicht warten. Einfach abzuwarten ist keine Unternehmensstrategie", sagte Heidloff. Deshalb werde restrukturiert. "Wir haben einen Veränderungsprozess eingeleitet, mit dem wir global wettbewerbsfähiger werden."
Dabei setzt Wincor-Nixdorf zum einen auf Software und Service. "Die bestehende Infrastruktur im Handel und bei den Banken muss schließlich regelmäßig gewartet und aktualisiert werden", sagte Heidloff. Zum anderen gehe sein Unternehmen in neue Märkte. "In etlichen Schwellenländern entsteht derzeit eine breite Mittelschicht, sei es in China, in Russland oder in Indonesien. Durch diese Entwicklung steigt zum Beispiel auch die Zahl der Geldtransaktionen. Und dafür werden unsere Geräte gebraucht."
Europa bleibe aber weiterhin wichtig. "Diesen Markt geben wir nicht auf." Dafür biete Wincor-Nixdorf unter anderem spezielle Selbstbedienungsgeräte, die den Rationalisierungsplänen der Banken entgegenkommen. Dass unter den Aktionären zuletzt Unmut aufkam, kann Heidloff verstehen. "Unsere Investoren können nicht zufrieden sein, wenn der Gewinn und die Dividende wie zuletzt sinken", sagte der Manager. Er warb aber um Geduld: "Dass der Umbau und die Neuausrichtung ihre Zeit dauern, ist doch völlig normal. Wir sind schließlich kein Mittelständler mit 50 Mitarbeitern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur