Laut Steuergewerkschaft fehlen 20.000 Prüfer
Archivmeldung vom 14.08.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Angaben des Vorsitzenden der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, fehlen in Deutschland 15.000 bis 20.000 Finanzbeamte und Steuerprüfer, um auch Wohlhabende gerechter besteuern zu können. "Die deutschen Finanzämter sind zu 20 Prozent unterbesetzt und können ihren gesetzlichen Auftrag, Steuern gerecht, zeitnah und gleichmäßig festzusetzen, im Grunde nicht richtig erfüllen", sagte Eigenthaler der "Saarbrücker Zeitung".
Der Gewerkschaftsvorsitzende reagierte damit auf einen Bericht der OECD, die die laxen Prüfungen der Steuererklärungen von Reichen kritisiert hatte. Vermögende würden derzeit nur alle sieben Jahre kontrolliert, mittlere Betriebe alle 15 Jahre. Der Bundesrechnungshof habe dies bereits 2010 bemängelt, geändert habe sich seitdem wenig, sagte Eigenthaler. Der Gewerkschaftsvorsitzende: "So etwas zehrt auch an der Steuergerechtigkeit, denn die Menschen mit niedrigen Einkommen bekommen den Eindruck: Der Ehrliche ist der Dumme." Eigenthaler lehnte allerdings den OECD-Vorschlag ab, in den Finanzämtern Spezialabteilungen für diesen Personenkreis zu schaffen. "Es sollte kein Sonderrecht für Reiche geben." Notwendig sei vielmehr, genügend gut geschultes Personal einzustellen, denn die Steuererklärungen Vermögender seien sehr komplex.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)