Grüne warnen EADS vor Risiken bei Fusion mit BAE
Archivmeldung vom 14.09.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Grünen sehen in einer möglichen Fusion des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems mit EADS ein großes Risiko für den europäischen Konkurrenten. "In Zeiten sinkender Militärbudgets ist die Konzentration auf das Rüstungsgeschäft für EADS wirtschaftlich riskant", sagte die Vize-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Kerstin Andreae, "Handelsblatt-Online".
Dagegen sei die zivile Luftfahrtindustrie von "zentraler Bedeutung" für Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft in Deutschland. Sie stehe vor großen Herausforderungen bei Themen wie Treibstoffverbrauch, Schadstoffemissionen und Lärmschutz. "Anstatt das Rüstungsgeschäft weiter anzukurbeln, sollte EADS stärker in den ökologischen Umbau der zivilen Luftfahrt investieren", forderte Andreae. "Hier liegt die Zukunft und da helfen Zweifel an der Zukunft von Airbus nicht weiter."
BAE ist ein fast reiner Militärkonzern, der auch Panzer und Kriegsschiffe baut. EADS hat den Schwerpunkt Zivilluftfahrt mit der wichtigsten Tochter Airbus. Mehr als 6.000 Airbus-Flugzeuge sind weltweit unterwegs. Airbus stellt aber auch Militärflugzeuge her, darunter den Transporter A400M. Der Flugzeugbauer kam 2011 auf einen Umsatz von 33,1 Milliarden Euro, davon 2,5 Milliarden Euro aus dem Rüstungsgeschäft. In Deutschland ist EADS vor allem in Hamburg, Bremen und Niedersachsen mit Airbus zu Hause und in Bayern mit dem Militärgeschäft.
Quelle: dts Nachrichtenagentur