Forschungsinstitut sieht Delle beim deutschen Wachstum durch Schuldenkrise
Archivmeldung vom 28.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Folgen der Schuldenkrise in den südeuropäischen Ländern werden 2013 und 2014 eine Delle beim deutschen Wirtschaftswachstum verursachen. Davon geht dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge das Forschungsinstitut Prognos in seiner neuen Wirtschaftsanalyse "Weltreport 2012" aus. Erst nach 2014 lege die Konjunktur in Deutschland wieder mit einem Wachstum von im Schnitt 1,1 Prozent zu.
"Die vergangenen zwei Jahre waren außergewöhnlich, das wird sich so nicht wiederholen", so Prognos. Deutschland werde mit dem geringen Wachstum jedoch gut zurechtkommen, heißt es "Focus" zufolge in der Analyse, die bis ins Jahr 2035 reicht. Basis dafür sei die weiterhin positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die unter anderen durch den Fachkräftemangel gestützt werde. So werde die Arbeitslosenquote bis 2035 auf 3,7 Prozent sinken. Insgesamt hängen Prognos zufolge 23 Prozent aller Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Export deutscher Unternehmen ab: Waren es im Jahr 2000 etwa 7,7 Millionen, betrage die Zahl nunmehr 9,6 Millionen Stellen, mehr als die Hälfte davon Dienstleistungsjobs. Differenziert nach Ländern, seien die meisten Arbeitsplätze (678.000 Jobs) von Frankreich abhängig, gefolgt von den USA (542.000) und Großbritannien (510.000). China liege auf dem elften Platz (227.000), zeige aber eine enorme Tendenz nach oben.
Laut Prognos-Analyse wird sich die US-Wirtschaft Ende des Jahrzehnts wieder erholen und stärker wachsen als die EU. Daher gelänge es China bis 2035 auch nicht, die USA als größte Volkswirtschaft zu überholen. Grundlage des Weltreports ist ein hochkomplexes Modell, das 42 Länder systematisch interagieren lässt und Prognosen bis 2035 ermöglicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur