Corona-Lockerungen: 3,1 Millionen weniger Deutsche im finanziellen Engpass
Archivmeldung vom 17.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttSeit Mitte Mai werden die weitreichenden Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schrittweise gelockert. Geschäfte und Restaurants dürfen unter Auflagen wieder öffnen. Kitas und Schulen weiten die Betreuung für Kinder aus.
Das wirkt sich positiv auf die finanzielle Situation vieler Deutscher aus: Vor den Lockerungen befand sich jeder vierte Deutsche (24,9 %) wegen Corona in einem finanziellen Engpass. Anfang Juni gilt das noch für jeden fünften Deutschen (20,4 %). Der häufigste Grund ist Kurzarbeit. Die Mehrheit der Deutschen war weder während (75,1 %) der Corona-Beschränkungen noch danach (79,6 %) im finanziellen Engpass. Das zeigt eine repräsentative Befragung von über 10.000 Deutschen im Auftrag des Kreditportals smava. (1)
Weniger finanzielle Engpässe durch Geschäfts- und Kita-Öffnungen und bessere Auftragslage
Aktuell sind 3,1 Millionen Deutsche weniger wegen Corona in einem finanziellen Engpass als vor den Lockerungen:
- 34,2 % weniger durch temporäre Geschäftsschließungen
- 29,1 % weniger durch fehlende Kinderbetreuung
- 21,6 % weniger durch schlechte Auftragslage
- 18,8 % weniger durch Jobverlust
- 13,0 % weniger durch Kurzarbeit
- 10,2 % weniger aus anderen Gründen
Selbstständige sind nach wie vor häufiger im finanziellen Engpass als Arbeitnehmer
Vor den Lockerungen des Lockdowns waren knapp die Hälfte der Selbstständigen (46,9 %) wegen Corona in einem finanziellen Engpass. Aktuell gilt das noch für gut ein Drittel (38,1 %). Die häufigsten Gründe für einen finanziellen Engpass bei Selbstständigen bleiben weiterhin eine schlechte Auftragslage (19,6 %) und temporäre Geschäftsschließungen (6,4 %).
Von den Arbeitnehmern sind aktuell 21,7 Prozent wegen Corona in einem finanziellen Engpass. Das sind 10,7 Prozent weniger als vor den Lockerungen. Vor allem Kurzarbeit sorgt weiterhin bei jedem zehnten Arbeitnehmer (10,3 %) für einen finanziellen Engpass. Weitere Gründe sind eine schlechte Auftragslage (2,4 %) und fehlende Kinderbetreuung (2,3 %).
Datenquellen
(1) Die verwendeten Daten stammen aus einer Befragung für die die Civey GmbH im Auftrag von smava über 10.000 Personen seit dem 27.04.2020 fortlaufend befragt. (Stand: 11.06.2020 11:00 Uhr) Es wurden die Ergebnisse aus dem Zeitraum vom 27.04. - 05.05.2020 mit den Ergebnissen vom 02.06. - 11.06.2020 jeweils im Mittelwert verglichen. Hochrechnungen wurden auf Basis der Statistik "Fortschreibung des Bevölkerungsstandes" des statistischen Bundesamtes zum Stichtag 31.12.2018 erstellt.
Quelle: smava GmbH (ots)