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Bericht: Industrie drohen EEG-Nachzahlungen in Milliardenhöhe wegen Selbstversorgung

Archivmeldung vom 04.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Die deutsche Industrie muss sich laut eines Medienberichts auf mögliche Nachzahlungen von EEG-Umlagen in Milliardenhöhe einstellen. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf eine von den vier Übertragungsnetzbetreibern (Amprion, Tennet, 50Hertz und TransnetBW) in Auftrag gegebenen Prüfung.

Demnach untersuche eine externe Anwaltskanzlei, ob ein von Hunderten deutschen Unternehmen angewandtes Eigenstrommodell zulässig sei oder ob es über Jahre hinweg nur dazu diente, Milliarden Euro EEG-Umlage einzusparen. Konkret geht es um ein sogenanntes Scheibenpachtmodell, bei dem die Kapazität großer Kraftwerke in mehrere Pakete (Scheiben) aufgeteilt und weiterverpachtet wird, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Die Pächter werden dabei vertraglich als eine Art gleichberechtigter Kraftwerksbetreiber behandelt und müssen, anders als bei einer Stromlieferung, für den vermeintlich selbst produzierten Strom keine oder nur eine reduzierte EEG-Umlage zahlen.

Die Netzbetreiber und die Bundesnetzagentur vermuteten, dass ein Teil der Modelle seit Jahren schon gegen geltendes Recht verstoßen könnte, berichtet der "Spiegel". Rund 300 Fälle würden deshalb überprüft. Darunter seien neben Stromversorgern auch renommierte Unternehmen der deutschen Industrie. Sollte sich die Vermutung bewahrh eiten, wollten die Netzbetreiber die nicht geleisteten Umlagebeträge nachfordern. Wegen des langen Zeitraums könnte die Summe in die Milliardenhöhe gehen.

Das Geld würde bei Erfolg dem EEG-Konto zugeschrieben und könnte dann die Stromrechnung von Privatkunden entlasten, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Wegen des Umlagesystems hätten sie in der Vergangenheit ausgleichen müssen, was die Industrieunternehmen mit möglicherweise fragwürdigen Tricks eingespart hätten. Die befragten Unternehmen hätten versichert, sich auch in der Vergangenheit an alle gesetzlichen Vorschriften gehalten zu haben, berichtet der "Spiegel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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