Otto macht in Russland erstmals seit Jahren Verlust
Archivmeldung vom 06.03.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland und die Währungs- und Wirtschaftsprobleme des Landes treffen nun auch den Hamburger Otto-Konzern: "Wir spüren die Krise enorm. Wir werden in Russland erstmals seit vielen Jahren ein negatives Ergebnis haben", sagte der zuständige Otto-Vorstand Alexander Birken der "Welt". Gemeint ist das Geschäftsjahr 2014/2015, das mit dem Februar beendet wurde.
Für das Bilanzjahr 2015/2016 gehe der Konzern jedoch wieder von einem vernünftigen Ergebnis aus, selbst wenn die Rahmenbedingungen nicht optimal seien. "Wir handeln zurzeit auf Sicht und sind vorsichtig bei Investitionen. Wir haben zudem gerade noch einmal die Preise anheben müssen", sagte Birken weiter. Der Konzern werde sich dennoch nicht aus dem Land zurückziehen. "Wir gehen davon aus, dass sich die politische und dann auch die wirtschaftliche Situation irgendwann wieder entspannen werden", sagte Birken.
Außer in Russland hat Otto nach der Aussage derzeit in den USA und Frankreich Ertragsprobleme. Dafür liefen die Geschäfte in England und in Wachstumsmärkten wie Brasilien "sehr gut". Zudem sei die Konsumfreudigkeit in Deutschland "augenblicklich ein sehr positiver Aspekt". Dort will Otto den Onlineverkauf von Technik und Möbeln ausbauen, derzeit kommt der Konzern nach eigenen Angaben auf einen Marktanteil von rund 30 Prozent am gesamten Onlinehandel mit Möbelstücken. "Viele, die behaupten, sie seien Marktführer, sind es bei genauem Hinsehen gar nicht", sagte Vorstand Birken.
Angesprochen auf den Konkurrenten Media/Saturn und dessen Online-Aktivitäten sagte der Manager: "Zu Wettbewerbern äußere ich mich nicht, aber ängstlich sind wir von Natur aus nicht. Wir wachsen nach wie vor." Zudem gebe es niemanden, der mehr Waschmaschinen über das Internet verkaufe als Otto.
Mit Blick auf den erfolgreichen Börsengang des Wettbewerbers Zalando sagte Birken: "Bei den Newcomern stellt sich die Frage, wie lange sie durchhalten, bis sie Geld verdienen." Er respektiere die Leistung von Zalando, "aber am Ende kochen alle nur mit Wasser".
Quelle: dts Nachrichtenagentur