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Euro-Krise lässt chinesische Investoren kalt

Archivmeldung vom 06.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Europa bleibt trotz Konjunktur- und Schuldenkrise für chinesische Investoren attraktiv: Im ersten Quartal 2012 belief sich der Gesamtwert der von chinesischen Käufern angekündigten Übernahmen und Beteiligungen (Mergers & Acquisitions, M&A) auf knapp vier Milliarden Euro. Hochgerechnet auf zwölf Monate dürfte das Deal-Volumen auf dem Kontinent den Vorjahresrekord von rund 16,6 Milliarden Euro annähernd erreichen, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC prognostiziert.

Europäische Unternehmen und Finanzinvestoren zeigten sich demgegenüber in China zurückhaltend: Sie kündigten von Januar bis Ende März 2012 Transaktionen im Gesamtwert von lediglich 1,8 Milliarden Euro in China (ohne Hongkong) an. Bei der Zahl der Auslands-Deals liegt China erstmals vor Europa: Während chinesische Investoren im ersten Quartal 32 größere Beteiligungen in Europa bekanntgaben, engagierten sich europäische Investoren lediglich bei 26 Unternehmen in Festland-China.

"Die aktuell schwierige Lage vieler europäischer Unternehmen eröffnet chinesischen Investoren günstige Gelegenheiten", kommentiert Jens-Peter Otto, China Business Group Leader bei PwC. "Aber natürlich sind auch die Technologien und das Know-how der potenziellen Zielunternehmen für die Chinesen von sehr großem Interesse. Wir beobachten derzeit, dass die Akquisitionsvolumen immer größer werden. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann ein großer Deal kommt."

Deutsche Industrieunternehmen im Fokus

Nachdem das Vereinigte Königreich jahrelang die bevorzugte Zielregion chinesischer Investoren war, liegt mittlerweile Deutschland vorn: Im ersten Quartal hatten 28 Prozent der Deals in Europa ein deutsches Ziel, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 19 Prozent sowie Frankreich und Italien mit jeweils sechs Prozent. Die regionale Verlagerung der Aktivitäten geht auch mit einer strategischen Neuorientierung der Investoren einher: "In der Vergangenheit konzentrierte sich die chinesische Investitionspolitik stark auf den Energiesektor. Mittlerweile sichern sich jedoch zunehmend private chinesische Investoren über Zukäufe industrielles Know-how und den Marktzugang nach Europa", erläutert Volker Strack, Leiter Transactions Services bei PwC.

Quelle: PwC PriceWaterhouseCoopers (ots)

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