Opel-Werk Eisenach verliert möglicherweise Corsa-Produktion
Archivmeldung vom 19.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer angeschlagene Autobauer Opel steht möglicherweise vor einer weiteren Produktionsverlagerung. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, lässt der Chef der General-Motors-Tochter, Karl-Friedrich Stracke, intern prüfen, ob er zum Modellwechsel nach dem Jahr 2014 die Fertigung des Kleinwagens Corsa aus Eisenach abzieht.
Zuletzt hatte Opel bestätigt, dass die nächste Generation des Kompaktmodells Astra ab 2015 nur noch in Großbritannien und Polen produziert wird, nicht mehr im Stammwerk Rüsselsheim. Sollte Eisenach den Corsa verlieren, würde davon laut "Focus" das Werk im spanischen Saragossa profitieren. Dort liefen 2011 außer dem Minivan Meriva und dem Kleintransporter Combo auch etwa 216.000 Corsa vom Band.
Wegen der schwachen Nachfrage nach Opel-Fahrzeugen ist das spanische Werk "Focus" zufolge aktuell nur zu 59 Prozent ausgelastet. Nach dem britischen Ellesmere Port ist Saragossa das am schlechtesten beschäftigte Pkw-Werk. Mit der Konzentration der Corsa-Fertigung käme Stracke in Spanien dem Ziel näher, "die Profitmargen pro Fahrzeug zu erhöhen".
Ein Opel-Sprecher sagte "Focus" ausweichend, "die Frage nach dem künftigen Corsa-Werk" stehe "nicht an, weil sich das Auto mitten in seinem Lebenszyklus befindet". Ohne Corsa hängt das Überleben des Werks in Eisenach vom Erfolg des Kleinstwagens Adam ab, dessen Serienfertigung Anfang 2013 anläuft und der sich jährlich mindestens 100.000-mal verkaufen soll. Regressforderungen der thüringischen Landesregierung drohen nicht. Ein Sprecher von Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) sagte "Focus", für Mittel, die in den 1990er-Jahren zum Werksaufbau flossen, sei "die Zweckbindungsfrist abgelaufen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur