Verdi-Vizechefin Kocsis warnt vor weiterer Entgrenzung der Arbeit
Archivmeldung vom 13.07.2016
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Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte über unbezahlte Überstunden und flexiblere Arbeitszeiten warnt die Vizevorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Andrea Kocsis, vor einer weiteren Entgrenzung der Arbeit.
Wenn die Arbeitgeber sich jetzt für die Lockerung des Arbeitszeitgesetzes stark machten, stecke dahinter vor allem die Forderung nach einer Verkürzung der gesetzlichen Ruhezeiten, sagte Kocsis dem "Handelsblatt". "Das ist mit uns nicht zu machen." Das Arbeitszeitgesetz biete ausreichend Spielraum für flexible Lösungen in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen.
Die Beschäftigten klagten, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimme oder dass sie permanent erreichbar sein müssen, kritisierte die Gewerkschafterin. Davon seien keineswegs nur Führungskräfte betroffen, auch viele Arbeitnehmer gerade in prekärer Beschäftigung trauten sich nicht, das Handy auszuschalten.
Wenn etwa im Einzelhandel eine Warenlieferung komme oder im Pflegeheim jemand ausfalle, dann klingle oft das Telefon. "Viele Menschen sitzen in einer Art permanentem Bereitschaftsdienst zu Hause und warten darauf, für ein paar Stunden arbeiten zu können oder zu müssen", sagte Kocsis.
Quelle: dts Nachrichtenagentur