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Inflationsdruck: Aktienbasierte Anlagen bei Deutschen immer beliebter

Archivmeldung vom 18.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
DAX (Deutscher Aktienindex) & Börse (Symbolbild)
DAX (Deutscher Aktienindex) & Börse (Symbolbild)

Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Der positive Einstellungstrend der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu aktienbasierten Geldanlagen setzt sich fort. Das bestätigt die jüngste Erhebung des Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) durch das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Marburg. Mit einem Wert von 31,1 Punkten liegt der aktuelle Index um mehr als sechs Punkte über dem Vorjahreswert und verzeichnet zum zweiten Mal in Folge eine Steigung.

Zur Ermittlung des Index, der Werte zwischen -100 und +100 annehmen kann, befragt das DIVA halbjährlich eine repräsentative Stichprobe von rund 2.000 Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland nach ihrer Haltung zu aktienbasierten Anlageformen. Darunter fallen neben Einzelwerten auch Investmentfonds und fondsgebundene Renten- und Lebensversicherungen mit signifikantem Aktienanteil.

Der Deutsche Geldanlage-Index setzt sich zu je 50 Prozent aus einem Teilindex zur aktuellen Lage (26,4) und einem Teilindex zu den zukünftigen Erwartungen (35,8) zusammen. Beide Teilindizes sind gestiegen. Bereits im Dezember hatte das DIVA gezeigt, dass aktienbasierte Anlagen noch vor Immobilien und Edelmetallen die favorisierte Strategie zum Schutz vor Geldentwertung sind.

Prof. Dr. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des DIVA, erkennt ein andauerndes Meinungklima: "Trotz zwischenzeitlicher Signale der Notenbanken für inflationsbedingte Zinserhöhungen und damit verbunden erste Korrekturen an den Börsen, halte ich die Einstellungen "pro Börse" für intakt. Ob dieser Trend substantiell ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Spannung verspricht daher unsere nächste Befragung im Sommer 2022."

Auch bei möglicherweise anziehenden Zinsen sieht der DIVA-Direktor keine Alternative zu aktienbasierten Anlagen: "Natürlich wird dadurch der Druck auf die Börsen und Aktienkurse steigen", erläutert er: "Solange aber die Zinsen unter der Inflation liegen, bleiben traditionelle Sparformen weiter unattraktiv. Die Menschen müssen sich nach alternativen Anlageformen mit akzeptablen Renditen umsehen. An dieser Notwendigkeit ändert sich wenig." Zudem hätten die Menschen in den Jahren des Nullzins-Umfelds viel über die Sinnhaftigkeit aktienbasierter Anlagestrategien für die Vermögensbildung gelernt, so Heuser: "In Deutschland entwickelt sich eine moderne Aktienkultur."

Die Umfrageergebnisse des Geldanlage-Index bestätigen dieses Bild. Demnach schrumpft der Anteil derer, die aktienbasierte Anlageformen für unattraktiv halten, im Jahresvergleich um 3 Prozentpunkte auf nur noch 14,7%. Zugleich planen knapp 40% der Befragten, Aktiensparen aufzunehmen oder auszuweiten - eine Steigerung um rund 5 Prozentpunkte.

Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass inzwischen nicht nur jüngere Menschen eine optimistische Haltung gegenüber aktienbasierten Anlagen haben: Für den Indexsprung verantwortlich war vorwiegend ein Schub bei den 30- bis 49-Jährigen sowie den 50-64-Jährigen. "Die Aktienkultur wird auch von den Erwerbstätigen in der Mitte ihres Berufslebens getrieben. Sie möchten nicht länger zusehen, wie die Kaufkraft des mühsam Ersparten auf dem Festgeldkonto wegschmilzt", so Heuser.

"Inzwischen ist klar, dass die Inflation nicht so vorübergehend ist, wie anfangs viele dachten," meint Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (BVD): "Die Bürgerinnen und Bürger haben das erkannt und gehen ihre Inflationssorgen aktiv und selbstbestimmt an. Vermögensberatung hat hierfür einen hohen Mehrwert: Mit professionellen Beratern können die Bürgerinnen und Bürger Chancen richtig nutzen und rechtzeitig auf Risiken reagieren. Wünschenswert wäre mehr staatliche Förderung für den Weg, den die Menschen richtigerweise gewählt haben, beispielsweise Steuerersparnisse für die aktienbasierte Geldanlage."

Für den Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) werden halbjährlich etwas mehr als 2.000 Menschen in Deutschland befragt. Zudem erfolgt eine Zusatzbefragung - diesmal zum Thema Inflation -, die nicht in die Index-Berechnung einfließt. Alle Ergebnisse des Geldanlage-Index sind auf der Website des DIVA zu finden: www.diva.de

Quelle: Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA (ots)

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