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Inflationsrate im April 2024 bei +2,2 % Inflationsrate bleibt unverändert

Archivmeldung vom 14.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag im April 2024 bei +2,2 %. Im März 2024 hatte sie ebenfalls +2,2 % betragen, im Februar 2024 hatte die Veränderungsrate bei +2,5 % gelegen. "Die Inflationsrate liegt seit Jahresbeginn unterhalb von drei Prozent. Insbesondere die Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfen die Inflationsrate seit Januar 2024", sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. "Die Kerninflationsrate - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie - liegt jedoch seit Jahresbeginn über der Gesamtteuerung", so Brand. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im April 2024 gegenüber dem Vormonat März 2024 um 0,5 %.

Energieprodukte verbilligten sich um 1,2 % gegenüber April 2023

Trotz der im Januar 2024 weggefallenen Preisbremsen für Energieprodukte und der ebenfalls ab Januar 2024 auf die Preise für fossile Brennstoffe wie Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas wirkenden CO2-Preis-Erhöhung lagen die Energiepreise im April 2024 niedriger als im Vorjahresmonat. Im April 2024 erfolgte zudem die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung von 19 % auf 7 % für Gas und Fernwärme. Im Ergebnis blieb der Preisrückgang bei Energie gegenüber dem Vorjahresmonat im April 2024 erhalten, hat sich mit -1,2 % aber abgeschwächt (März 2024: -2,7 %).

Die Preise für Haushaltsenergie gingen von April 2023 bis April 2024 um 3,2 % zurück. Vor allem konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-7,9 %) und für Strom (-7,8 %), aber auch für Erdgas (-5,4 %) profitieren. Dagegen waren einige Energieprodukte teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere Fernwärme (+27,4 %). Auch Mineralölprodukte verteuerten sich (+2,3 %, davon leichtes Heizöl: +6,2 %; Kraftstoffe: +2,0 %).

Preisanstieg bei Nahrungsmitteln um 0,5 % gegenüber April 2023

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April 2024 um 0,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit wurde der Preisrückgang vom März 2024 (-0,7 %) nicht fortgesetzt. Von April 2023 bis April 2024 wurden vor allem Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (+8,3 %) sowie Speisefette und Speiseöle (+7,4 %, darunter Olivenöl: +52,9 %) teurer. Auch für Obst (+4,4 %), Fleisch und Fleischwaren (+2,2 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+2,1 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Deutlich günstiger binnen Jahresfrist wurden hingegen frisches Gemüse (-8,8 %) und Molkereiprodukte (-5,4 %).

Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +3,0 %

Im April 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +2,6 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag bei +3,0 %. Diese Kenngrößen verdeutlichen auch, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen über der Gesamtteuerung lag. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich damit im Zeitvergleich zwar etwas abgeschwächt (März 2024: +3,3 %, Februar und Januar 2024: jeweils +3,4 %), liegt jedoch seit Januar 2024 über der Gesamtteuerung.

Waren verteuerten sich gegenüber April 2023 unterdurchschnittlich um 1,2 %

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von April 2023 bis April 2024 um 1,2 % und lagen damit unterhalb der Gesamtteuerung. Darunter verteuerten sich Verbrauchsgüter um 1,1 % und Gebrauchsgüter um 1,4 %. Einige Waren wurden dennoch merklich teurer, unter anderem alkoholfreie Getränke (+5,8 %) sowie alkoholische Getränke und Tabakwaren (+5,1 %). Günstiger wurden dagegen zum Beispiel Mobiltelefone (-6,8 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (-6,6 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 3,4 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2024 um 3,4 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten, die Veränderungsrate lag mit +2,3 % knapp über der Gesamtteuerung. Andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im selben Zeitraum noch deutlicher, unter anderem die Preise für Versicherungen (+13,1 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,7 %) sowie für die Gaststättendienstleistungen (+7,0 %). Dagegen dämpfte im April 2024 das seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket weiterhin den Preisanstieg bei Dienstleistungen. Insbesondere verbilligten sich die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches (-24,0 %) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dieser Basiseffekt wirkte sich jedoch im April 2024 letztmalig preisdämpfend auf die Inflationsrate aus.

Preisanstieg gegenüber Vormonat um 0,5 %, vor allem wurde Energie teurer

Im Vergleich zum März 2024 stieg der Verbraucherpreisindex im April 2024 um 0,5 %. Die Preise für Energie insgesamt stiegen gegenüber dem Vormonat um 2,2 %. Teurer wurden vor allem Fernwärme (+9,1 %) und Erdgas (+3,9 %). Ein Grund dafür dürfte die Rücknahme der Mehrsteuersenkung (von 19 % auf 7 %) für diese Energieprodukte sein. Zudem zogen die Preise für Kraftstoffe (+3,3 %) und für leichtes Heizöl (+2,5 %) an. Auch für Nahrungsmittel insgesamt mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im April 2024 mehr bezahlen als im Vormonat (+0,4 %, darunter frisches Gemüse: +2,7 %).

Methodische Hinweise:

Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Maßnahmen der Bundesregierung und der Wirksamkeit auf den Verbraucherpreisindex ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) und der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) unterscheiden sich hinsichtlich Erfassungsbereich und Methodik. Bei der Berechnung des VPI werden anders als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert. Aufgrund des deutlich geringeren Gewichts für den Bereich Wohnen im HVPI haben die Preissteigerungen anderer Güterbereiche einen größeren Einfluss auf die Entwicklung des HVPI im Vergleich zum VPI. Diese Unterschiede (Erfassungsbereich, Methodik und Gewichtung) erklären die Abweichungen zwischen VPI und HVPI für Deutschland. Hierzu sind Erläuterungen im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes und ein Methodenpapier verfügbar.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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