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Bsirske: Kohle-Ausstieg vor 2050 möglich

Archivmeldung vom 16.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Frank Bsirske Bild: ilmDitsch, on Flickr CC BY-SA 2.0
Frank Bsirske Bild: ilmDitsch, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Chef der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hält ein Ende der Kohle-Nutzung in Deutschland "deutlich früher" als 2050 für möglich. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass preiswerte Speicher für Ökostrom vorhanden sind, die Stromnetze entsprechend ausgebaut werden und der Kohle-Ausstieg sozialverträglich organisiert wird, sagte Bsirske in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau".

Der Schnelligkeit, mit der der Kohle-Ausstieg geschehen muss, ist in den Gewerkschaften umstritten. Die IGBCE will, dass die Kohleverstromung nicht vor 2050 endet. Der Verdi-Chef hingegen hält nun einen schnelleren Umbau des Energiesystems für machbar: "Bis 2030 dürfte der Anteil der Braunkohle-Verstromung halbiert sein, und spätestens 2050 wird das letzte Kraftwerk vom Netz gehen. Gelingt ein Durchbruch bei den Speichertechnologien, dann kann ein Ausstieg auch deutlich früher geschehen", sagte er der "Frankfurter Rundschau".

Die Braunkohle lieferte 2015 rund 24 Prozent des in Deutschland produzierten Stroms, die Steinkohle knapp 19 Prozent. Bsirske betonte aber, die Kohle werde "auf absehbare Zeit noch benötigt, um die Versorgungssicherheit herzustellen". "Ohne diese Reservekapazitäten geht es nicht." Die Stein- und Braunkohlekraftwerke würden absehbar aber nicht mehr in der Grundlast eingesetzt werden. "Sie müssen flexibel gefahren werden, um die fluktuierende Einspeisung von Ökostrom zu ergänzen", sagte der Gewerkschaftschef. Zudem forderte er einen "Kapazitätsmarkt", über den das Vorhalten notwendiger Reserve-Kraftwerke finanziert wird, auch wenn sie nicht laufen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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