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Mehr als jeder Dritte Deutsche glaubt, bis 2030 Stromproduzent zu werden

Archivmeldung vom 27.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/LichtBlick SE/Copyright: WWF/LichtBlick"
Bild: "obs/LichtBlick SE/Copyright: WWF/LichtBlick"

Deutschlands Bürger haben die Energiewende in ihre Zukunftsplanung integriert. Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) hält es für wahrscheinlich, dass im Jahr 2030 in der Immobilie, in der er wohnt, ein Teil des benötigten Stromes selbst erzeugt wird. Fast genauso viele (31 Prozent) glauben, dass der vor Ort erzeugte Strom dann in einer Batterie gespeichert wird. 28 Prozent können sich sogar vorstellen, dass dieser Strom im Rahmen eines virtuellen Kraftwerks gehandelt werden könnte.

Dies geht aus einer repräsentativen YouGov-Umfrage unter 2000 Bundesbürgern im Auftrag der Energiewende-Partner WWF und LichtBlick hervor.

Die große Bereitschaft der Deutschen, in Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeicher und E-Autos zu investieren, müsse politisch in die richtigen Bahnen gelenkt werden, um einen möglichst hohen Beitrag zur Energiewende zu leisten, fordern der WWF und LichtBlick.

"Wir brauchen eine volkswirtschaftlich sinnvolle Verzahnung der dezentralen und zentralen Elemente des zukünftigen Stromsystems", so Viviane Raddatz, Energieexpertin beim WWF. "Die intelligente Steuerung von Millionen zentraler und dezentraler Anlagen und Speicher ist die entscheidende Zukunftsherausforderung für die Energiewende in den nächsten Jahren. Damit sie gelingt, muss der politische Rahmen schnellstmöglich gesetzt werden."

"Wind- und Sonnenstrom sowie Batterien können in virtuellen Kraftwerken entscheidend zur sicheren Stromversorgung aller beitragen. Hier entsteht derzeit ein neuer, digitaler Energiemarkt. Deutschland kann eine führende Rolle in diesem Weltmarkt übernehmen, wenn Unternehmen und Politik sich der Entwicklung stellen", ergänzt Ralph Kampwirth, Sprecher des Energie- und IT-Unternehmens LichtBlick.

Die neuen Umfrageergebnisse zu dezentraler Energieerzeugung und Speichern passen zu den Erwartungen der Energieexperten von Agora Energiewende. Sie halten laut einem heute vorgestellten Hintergrundpapier einen Boom von Photovoltaik-Anlagen und Solarspeichern für möglich. Das deutsche Stromsystem kann laut Agora Energiewende unter der Bedingung netzfreundlicher Rahmenbedingungen ohne größere Probleme mit einer Vervierfachung der Solarstromanlagen zurechtkommen, wenn die Anlagen um akkugestützte Stromspeicher ergänzt würden. 2014 wurden in Deutschland in etwa 1,5 Millionen PV-Anlagen rund 35 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert.

Wichtigster Grund für den Speicherboom in Privathaushalten sind die sinkenden Batteriepreise für Solarbatterien und E-Auto-Speicher. Dies zeigt eine aktuelle Studie des schwedischen Stockholm Environment Institutes. Sie belegt, dass die Kosten im Speichermarkt für Elektrofahrzeuge deutlich stärker fallen, als bisher von der Politik angenommen. Sinkende Batteriepreise könnten demnach auch den Absatz von E-Mobilen deutlich ankurbeln. Immerhin 28 Prozent der im Auftrag von WWF und LichtBlick befragten Verbraucher geben an, sie würden sich für ein Elektroauto entscheiden, wenn die Preise sänken.

Umfrage Batteriespeicher: Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland AG bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 21.10.15 und dem 23.10.15 nahmen 2061 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18+).

Quelle: LichtBlick SE (ots)

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