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Kaufhäuser in der Krise: Umsätze in den vergangenen 20 Jahren real um 34,8 % gesunken

Archivmeldung vom 11.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die seit vielen Jahren andauernde Krise der Kaufhäuser in Deutschland wird in deutlich gesunkenen Umsatz- und Beschäftigungszahlen sichtbar. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben die Kauf- und Warenhäuser im Jahr 2023 real (preisbereinigt) 34,8 % weniger Umsatz gemacht als im Jahr 2003. Im selben Zeitraum konnte der stationäre Einzelhandel insgesamt ein Umsatzplus von 11,3 % verbuchen, die Umsätze im Versand- und Onlinehandel legten real um 170,1 % zu.

Hatte sich das Geschäft der Kauf- und Warenhäuser im Jahr 2022 mit einem Umsatzplus von real 13,1 % gegenüber 2021 noch von den Einbrüchen der Pandemiejahre erholt, so gingen 2023 die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück, und zwar real um 3,9 %. Betrachtet werden neben klassischen Kaufhäusern auch Ladengeschäfte mit gemischtem Warenangebot und dem Schwerpunkt Nicht-Nahrungsmittel.

Personal gegenüber 2003 um gut ein Fünftel abgebaut

Mit dem Umsatzrückgang ging langfristig ein Personalabbau in Kaufhäusern einher. Im Jahr 2023 war die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich des Einzelhandels um gut ein Fünftel (21,7 %) niedriger als im Jahr 2003. In den letzten beiden Jahren war beim Personal auch aufgrund der coronabedingten Einbrüche in den Jahren 2020 (-2,4 % zum Vorjahr) und 2021 (-1,8 % zum Vorjahr) eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: 2022 nahm die Beschäftigung in Warenhäusern um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr zu, 2023 noch einmal um 5,2 %.

Umsätze im Einzelhandel mit Unterhaltungselektronik seit 2003 am stärksten gestiegen

Die großen Warenhäuser fungierten bisher als zentraler Bestandteil der Innenstadt-Einkaufsmeilen und als wichtiger Anziehungspunkt für Konsumentinnen und Konsumenten im stationären Einzelhandel. Allerdings nehmen sie hinsichtlich ihrer lang anhaltend negativen Umsatzentwicklung unter den in Innenstädten besonders häufig vertretenen Einzelhandelszweigen eher eine Sonderrolle ein. Einzig der Einzelhandel mit Büchern verzeichnete 2023 mit einem realen Umsatzrückgang von 44,1 % gegenüber dem Jahr 2003 ähnlich hohe Einbußen. Eine leicht positive Umsatzentwicklung wies dagegen im selben Zeitraum der stationäre Einzelhandel mit Bekleidung (+4,6 %), mit Spielwaren (+6,0 %) sowie mit Uhren und Schmuck (+9,1 %) auf. Der Einzelhandel mit Schuhen und Lederwaren steigerte seine Umsätze binnen 20 Jahren um 40,5 %, das Geschäft mit Geräten der Unterhaltungselektronik verbuchte sogar ein Umsatzplus von 175,7 % im Jahr 2023 gegenüber 2003.

Methodische Hinweise:

Die Zuordnung eines Einzelhändlers zum stationären Handel oder zum Onlinehandel erfolgt über den wirtschaftlichen Schwerpunkt. Je nachdem, wo die Haupttätigkeit des Händlers liegt, wird er zum stationären Handel oder zum Onlinehandel gezählt. Dies schließt nicht aus, dass ein stationärer Händler in geringerem Umfang auch Onlinehandel betreiben kann und umgekehrt.

Für die Auswertung nach Kauf- und Warenhäusern wurde der Wirtschaftszweig WZ08 47.19 "Sonstiger Einzelhandel mit Waren verschiedener Art" herangezogen, der Verkaufsräume mit gemischtem Warenangebot und einem Schwerpunkt bei Nicht-Nahrungsmittel umfasst.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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