BVMW: Hilfen für Autohersteller an Umgang mit Zulieferern knüpfen
Archivmeldung vom 17.10.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) will öffentliche Gelder für Autohersteller an die Bedingung knüpfen, dass die Konzerne fair mit ihren Zulieferern umgehen. Versuche der Autokonzerne, Zulieferer trotz fest vereinbarter Aufträge zu Rabatten zu zwingen, seien "inakzeptables" Geschäftsgebaren, schreibt BVMW-Chef Mario-Ohoven in einem Brief an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), über den der Focus berichtet.
Darin regt er an, der Minister möge sich "dafür einsetzen, die Vergabe staatlicher Hilfen für die Hersteller von Automobilen an deren verbindliche Zusage zu knüpfen, dass laufende Verträge mit Zulieferern nicht zu deren Lasten nachverhandelt werden dürfen".
BMW rechtfertigt seine dringende Bitte an Zulieferer, nachträgliche Nachlässe zu gewähren, gegenüber dem Focus mit den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Unternehmen. "Weil die BMW Group den aktuellen Herausforderungen nicht alleine erfolgreich begegnen kann, halten wir es für angemessen, dass Lieferanten, die aus unserer Sicht dazu in der Lage sind, einen Beitrag leisten", so eine Unternehmenssprecherin. Daimler bezogen zur BVWM-Forderung gegenüber dem Magazin keine Stellung. VW teilte dem Focus mit, der Konzern strebe "zu jeder Zeit ein partnerschaftliches Verhältnis mit seinen etwa 40.000 Lieferanten weltweit an", so ein Sprecher. "Aufgrund der im beiderseitigen Interesse sehr engen Geschäftsbeziehungen hat der Volkswagen Konzern kein Interesse daran, Lieferanten wirtschaftlich unter Druck zu setzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur