Chef-Ökonom des Wirtschaftsforschungsinstituts Moody's Economy.com: "Das Schlimmste an der Finanzkrise ist überwunden"
Archivmeldung vom 03.05.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schlimmsten Folgen der Finanzkrise in den USA sind nach Ansicht des Chef-Ökonoms und Mitgründers des Wirtschaftsforschungsinstituts Moody's Economy.com, Mark Zandi, vorüber.
In einem Interview mit dem wöchentlichen Finanzdienst "Capital Investor" sagte Zandi: "Ich bin mir sicher, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Wenn wir auf diese Finanzkrise zurückschauen, wird der Tag, an dem die Investmentbank Bear Stearns von JP Morgan Chase gekauft wurde, als der Höhepunkt der Misere gelten."
Die Befürchtungen anderer Wirtschaftsweisen, die USA werde die schlimmste Rezession seit den 30er Jahren erleben, teilt Zandi nicht. "Es ist leicht, ein so düsteres Bild zu zeichnen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist denkbar gering", urteilt Zandi im "Capital Investor". Es gäbe lediglich noch einige Schwachpunkte: "So müssen kleinere bis mittlere US-Banken ihre Gewerbe-Immobilien abschreiben. Auch sieht der Kreditversicherungsmarkt noch anfällig aus", erklärte Zandi.
Positiv für die US-Binnenkonjunktur schätzt Zandi die in wenigen Wochen bei den US-Konsumenten ankommende staatliche Unterstützung von je 600 US-Dollar sein: "Meiner Meinung nach wandern rund zwei Drittel der Finanzspritze von insgesamt 100 Milliarden Dollar in den Konsum." Dies sollte das US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Halbjahr zusätzlich um 1,5 Prozentpunkte erhöhen.
Quelle: 'Capital-Investor'