Neue IG-Metall-Spitze: Flüchtlinge nicht gegen Deutsche ausspielen
Archivmeldung vom 19.10.2015
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Freigeschaltet durch Dennis WitteDie künftige Spitze der IG Metall hat Politik und Arbeitgeber davor gewarnt, Flüchtlinge gegen Deutsche auszuspielen und lobt zugleich die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Uns besorgt, wenn Politiker und Arbeitgeber den Mindestlohn absenken wollen, um Flüchtlinge angeblich besser zu integrieren", sagte die designierte neue zweite Vorsitzende der Industrie-Gewerkschaft, Christiane Benner, der "Bild am Sonntag".
"Es ist unverantwortlich, bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche Flüchtlinge gegen hier lebende Menschen auszuspielen. Abgrenzung oder neue Zäune sind keine Alternative." Jörg Hofmann, der am kommenden Dienstag zum ersten Vorsitzenden der IG Metall gewählt werden soll, sagte der BamS: "Die Position von Angela Merkel in der Flüchtlingsfrage ist sehr mutig und ein gutes Signal für Deutschland. Sie stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft."
Künftiger IG-Metall-Chef kündigt Widerstand gegen VW-Sparpläne an
Der designierte neue Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, hat Widerstand gegen Sparpläne des Volkswagen-Konzerns auf Kosten der Beschäftigten infolge der Abgas-Affäre angekündigt. "Die Belegschaften bei VW und bei den Zulieferern treffen an dem Skandal keine Schuld", sagte Hofmann der "Bild am Sonntag".
"Es macht mich wütend, dass die Beschäftigten jetzt Angst um ihre Zukunft haben müssen. Die Arbeitnehmervertreter werden alles tun, damit die Belegschaft nicht ausbaden muss, was Manager angerichtet haben." Zudem forderte Hofmann: "Volkswagen braucht einen Wandel in der Unternehmenskultur. Die Philosophie, dass niedrige Kosten für hohe Renditen alles sind, hat zu strafbarem Fehlverhalten geführt."
Der Gewerkschaftschef, der am Dienstag zum Nachfolger von IG-Metall-Chef Detlef Wetzel gewählt werden soll, attackierte zugleich die VW-Eigentümer: "Die Großaktionäre haben bei VW ebenfalls eine ziemlich unrühmliche Rolle gespielt. Ohne die starke Rolle von Betriebsrat und IG Metall würde heute noch nicht konsequent aufgeklärt."
Hofmann verlangte für die Zukunft von allen Herstellern realistischere Emissionsangaben: "VW hat die gesamte Branche unter Generalverdacht gebracht. Die Autofahrer beklagen ja schon länger die oft so unrealistischen Angaben der Hersteller. Alle Autobauer müssen zu Emissionsangaben kommen, die der Realität entsprechen. Wir brauchen den Diesel, um die Klimaschutzziele zu erreichen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur