Deutliche Rückgänge bei Heizungsverkäufen
Die Absatzzahlen der deutschen Heizungsindustrie sind im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Jahresbilanz des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hervor, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.
Demnach fielen die Verkäufe auf den Wert von 2017 zurück. Die Branche
schließt demnach das Jahr 2024 über alle Gerätetypen mit tiefroten
Verkaufszahlen ab.
Nachdem 2023 über 1,3 Millionen Heizungen
verkauft wurden, standen 2024 nur noch 712.500 Verkäufe in den Büchern.
Ein Minus von 46 Prozent. Von ihrem Bestseller, modernen
Gas-Brennwertkesseln, setzte die Branche im vergangenen Jahr nur noch
410.500 Stück ab. Das entspricht einem Minus von 48 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. Und auch das vom Bundesministerium für Wirtschaft
ausgegebene Ziel, im Jahr 2024 erstmals 500.000 Wärmepumpen installieren
zu lassen, wurde mit 193.000 Verkäufen (minus 46 Prozent) weit
verfehlt.
Der Einbruch bei den Ölheizungen fiel hingegen weniger
schlimm aus: Mit 85.000 verkauften Kesseln betrug das Absatzminus hier
25 Prozent. Daneben wurden 24.000 Biomasse-Heizungen, darunter vor allem
Pellet-Öfen, abgesetzt, ein Rückgang um 52 Prozent.
Insgesamt
war der Absatz von öl- und gasbasierten Heizungen im vergangenen Jahr
mit knapp 500.000 Geräten mehr als doppelt so groß wie der Absatz der
Wärmepumpen und Biomasse-Öfen, die zusammen nur auf 217.000 Geräte
kamen.
Die Klimaschutzziele im Gebäudesektor dürften damit nur
noch schwer zu erreichen sein. Laut Klimaschutzgesetz soll der
Gebäudesektor seine Emissionen bis 2030 auf 67 Millionen Tonnen fast
halbieren. "Das sollte auch die nächste Bundesregierung in ihrer
Förderpolitik berücksichtigen", sagte der Hauptgeschäftsführer des BDH,
Markus Staudt: "Bei zuletzt mehr als 18 Milliarden Euro Einnahmen aus
der CO2-Bepreisung müsste für diesen Zweck eigentlich genug Geld da
sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur