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BVR: Differenzierende Lohnpolitik beibehalten

Archivmeldung vom 24.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Logo von Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
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Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) spricht sich in seinem aktuellen Konjunkturbericht gegen gesamtwirtschaftliche Orientierungsgrößen für die Lohnpolitik aus. Derartige Kennzahlen würden den gravierenden Unterschieden in der Wirtschaftsentwicklung der einzelnen Branchen nicht gerecht. "Die Tarifpolitik muss den Entwicklungen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen und Regionen sowie betrieblichen Besonderheiten ausreichend Rechnung tragen", erklärt BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. So werde dem Ziel einer hohen und stabilen Beschäftigung am besten entsprochen.

Gesamtwirtschaftliche Orientierungsgrößen hingegen würden sich nach Durchschnittsraten richten und somit eine differenzierte Lohnentwicklung und Tarifpolitik erschweren. Im Ergebnis würde in Wirtschaftsbereichen mit geringerem Produktivitätswachstum Beschäftigung abgebaut. Die Produktivität habe sich in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen in der Vergangenheit sehr unterschiedlich entwickelt, stellt der BVR in seinem Bericht fest. Seit dem Jahr 1991 habe sie sich in der Agrarwirtschaft sowie dem produzierenden Gewerbe ohne Bau mehr als verdoppelt bzw. um gut die Hälfte erhöht.

Um mehr als ein Drittel sei in diesem Zeitraum auch die Produktivität im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr gestiegen. Demgegenüber habe sich die Produktivität bei den öffentlichen und privaten Dienstleistern nur sehr schwach um weniger als 20 Prozent erhöht und sei in den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister sowie im Baugewerbe praktisch unverändert geblieben.

Dies zeige deutlich, dass sich die Verteilungsspielräume im Branchenvergleich sehr unterschiedlich darstellten. Auch im Krisenjahr 2009 seien die Unterschiede zwischen den Branchen gravierend ausgefallen. Ablesbar sei dies beispielsweise an der Entwicklung der Lohnstückkosten, einer wichtigen Bestimmungsgröße für die Arbeitsnachfrage der Unternehmen und die Verteilungsspielräume bei der Lohnfindung. Im Rezessionsjahr 2009 seien die Lohnstückkosten - das Verhältnis der Arbeitskosten zur Arbeitsproduktivität - über alle Wirtschaftsbereiche gerechnet um gut 5 Prozent gestiegen. Die Tarifsteigerungen für das Jahr 2009 seien in der noch günstigeren Wirtschaftssituation der vorangegangenen Jahre vereinbart worden. Aufgrund der wegbrechenden Nachfrage und der Maßnahmen zur Verkürzung der Arbeitszeit in zahlreichen Unternehmen seien die höheren Tariflöhne in vielen Branchen spürbar auf die Lohnstückkosten durchgeschlagen.

Quelle: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

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