ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich weiter ein
Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren haben sich im Januar verschlechtert. Der entsprechende Index sank gegenüber dem Vormonat um 5,4 Punkte auf 10,3 Zähler, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit.
Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage verbesserte sich
leicht. Der Lageindikator für Deutschland stieg um 2,7 Punkte und liegt
nun bei -90,4 Punkten.
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an
die Konjunkturentwicklung in der Eurozone liegen mit aktuell 18,0
Punkten um 1,0 Punkte über dem Wert von Dezember 2024. Die Einschätzung
der aktuellen konjunkturellen Lage in der Eurozone veränderte sich
ebenfalls kaum. Der Lageindikator stieg um 1,2 Punkte auf einen neuen
Wert von -53,8 Punkten.
"Das zweite Rezessionsjahr in Folge lässt
die Konjunkturerwartungen sinken", kommentierte ZEW-Präsident Achim
Wambach die aktuellen Ergebnisse. Zum Jahresanfang beobachte man einen
spürbaren Rückgang des Erwartungsindikators für Deutschland. "Dies
könnte unter anderem auf die letzten veröffentlichten schlechten
BIP-Wachstumszahlen sowie steigenden Inflationsdruck zurückzuführen
sein", so Wambach.
Ausbleibende Konsumausgaben der privaten
Haushalte sowie eine schwache Baunachfrage belasteten weiterhin die
deutsche Wirtschaft. "Sollten sich diese Trends im aktuellen Jahr
fortsetzen, wird Deutschland weiter hinter die restlichen Euro-Länder
zurückfallen", sagte der ZEW-Präsident. "Hinzu kommt eine gestiegene
politische Unsicherheit. Diese wird getrieben durch eine mögliche
schwierige Koalitionsbildung in Deutschland sowie Unklarheit über die
Wirtschaftspolitik der Trump-Regierung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur