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Commerzbank: Börsenberichtswoche vom 27.11. bis 1.12.06

Archivmeldung vom 28.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Berichtswoche hatte den erwartet ruhigen Verlauf. Aufgrund fehlender Vorgaben der Leitbörsen zum Wochenende hin tendierten die internationalen Aktienmärkte eher seitwärts und erlebten unter dem Druck des schwachen US-Dollars am Freitag erste Gewinnmitnahmen.

Die wenigen volkswirtschaftlichen Rahmendaten und fundamentalen Unternehmensdaten waren nicht marktbestimmend. Dafür waren es in erster Linie Fusionsmeldungen und -gerüchte sowie Neueinschätzungen der Analysten, die die Marktbewegungen bestimmten. Ebenfalls drückte der leicht gestiegene Ölpreis (WTI wieder über 60 US$) und der am Wochenende stark gestiegene Euro auf die Anlegerstimmung. Die einsetzenden Gewinnmitnahmen brauchten dann die gesamte Wochenperformance auf und der DAX schloss mit 6412 Punkten leicht unter Vorwochenniveau. Der EuroSTOXX gab indes knapp 0,8% ab, der Dow Jones 0,5% und der Nikkei 2,2% (erholte sich aber zum heutigen Wochenbeginn wieder mit knapp einem Prozent im Plus).

Von volkswirtschaftlicher Seite überzeugte der ifo-Geschäftsklimaindex für November durch ein unverändert positives Stimmungsbild der deutschen Industrie. Anstelle des erwartet leichten Rückgangs konnte er wiederum zulegen und zeichnet mit 106,8 ein ähnlich euphorisches Bild wie im Sommer. Sowohl Lageeinschätzung als auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate liegen besser als noch im Oktober. Insgesamt ist im Großhandel und in der Industrie trotz der Abschwächung in den USA noch keine Verschlechterung der Auslandsnachfrage zu spüren.

Die Verwendungskomponente des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal zeigt ein ähnliches Bild. Trotz der schwächer als erwarteten 0,6% im Quartalsvergleich bleibt die Jahresentwicklung mit 2,8% unverändert gut. Sowohl Außenhandel als auch private Konsumausgaben konnten zu diesem Wachstum beitragen, während die Lagerbestandsveränderung negativ wirkte. Insgesamt wird hier ein positives Bild der deutschen Wirtschaft gezeichnet, vor allem die dynamische Weltwirtschaft und die ansteigenden Investitionen sind die Hauptantriebskräfte.

In der laufenden Woche gibt es einen prall gefüllten Terminkalender mit wichtigen volkswirtschaftlichen Rahmendaten und Prognosen wie beispielsweise die Auftragseingänge für langlebige Güter der USA, das Unternehmensvertrauen, Verbrauchervertrauen und der Geschäftsklimaindex für das Euroland und die Einkaufsmanagerindices für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und Euroland sowie der ISM-Index in den USA.

Angesichts des Fehlens richtungsweisender Daten zum Wochenstart erwarten wir eher kurzfristige Gewinnmitnahmen als ein Fortsetzen der bisherigen Hausse. Gegen Wochenende hängt es dann von den volkswirtschaftlichen Rahmendaten ab, ob der Markt die Woche vielleicht doch noch positiv beenden kann. Eine gewisse Verschnaufpause angesichts der bisherigen Kursanstiege sollte allerdings nicht schaden, vor allem da das Abgabepotenzial angesichts der technischen Unterstützungen, der Bewertung und der Liquiditätssituation limitiert sein dürfte.

Zunächst dürfte sich die weitere Entwicklung verstärken, dem sich die Rentenmärkte gegenwärtig ausgesetzt sehen. Die internationalen Bondmärkte gingen vergangene Woche freundlich aus dem Handel. In den USA fielen die Umsätze feiertagsbedingt eher gering aus und auch am europäischen Markt verlief der Handel unspektakulär. Zwar konnten der überraschende Anstieg der Neuanträge auf Arbeitslosengeld und ein schlechter als erwartet ausgefallener Index der Verbraucherstimmung in den USA sowie der ifo-Index und der belgische Geschäftsklimaindex mit überraschend höheren Werten im Euroraum kurzzeitig für Bewegung an den Rentenmärkten sorgen.

Unter dem Strich herrschte jedoch eine lethargische Stimmung. Dies änderte sich mit dem Durchbrechen der psychologisch wichtigen Marke von 1,30 USD, das dem Euro ein 19-Monats-Hoch gegenüber der US-Währung bescherte. Vor allem an den europäischen Bondmärkten sorgte diese Entwicklung für gesteigertes Kaufinteresse. Spekulationen, die starke Gemeinschaftswährung mache ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus der EZB wahrscheinlich, ließen die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 3,7% sinken, der Bund-Future ging mit 118,33% aus dem Handel. Im Laufe der Woche werden Kommentare von diversen Notenbankern sowohl der FED als auch der EZB erwartet.

Langfristig bleiben die Aktienmärkte übergewichtet. Angesichts der nachvollziehbaren und sicherlich nicht überzogenen Indexprognosen für 2007 ist ein weiterhin attraktives Potenzial für die Aktienanlagen abzulesen. Privatanlegern empfiehlt die Commerzbank die SAP-Aktie zum Kauf.

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Veröffentlichungen gemäß § 5 Abs. 4 Nr.3 der Finanzanalyseverordnung: Anzahl der Aktien-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2006 aufgeschlüsselt nach Kategorien: 45 Kaufen / 0 Halten / 2 Verkaufen.

Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2006 aufgeschlüsselt nach Kategorien: 20 Kaufen / 5 Halten / 0 Verkaufen.

Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG

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