Börsianer sehen Bahn-Börsengang skeptisch
Archivmeldung vom 25.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFinanzmarkt-Experten halten den für Herbst geplanten Teil-Börsengang der Deutschen Bahn angesichts der momentanen Kapitalmarkt-Turbulenzen für schwierig. Das Umfeld für eine solch große Transaktion sei derzeit "sehr schwierig", sagte Heinz Steffen, Partner beim Frankfurter Analysehaus Fairesearch, dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe).
Ob ein Börsengang erfolgreich
sei, hänge derzeit stark vom Geschäftsmodell ab. "Und da sieht es für
die Bahn nicht gut aus." Die Infrastruktur sei angesichts der
wachsenden Gütermengen nicht leistungsfähig genug. Der Konzern müsse
den Anlegern eine hohe Dividende garantieren, "sonst geht es nicht".
Das glaubt auch Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). "Die Märkte schwanken stark, gegen Jahresende nimmt die Unsicherheit meist zu", befand er. Zudem sei der weiterhin einflussreiche Staat kein guter Aktionär, das zeige das Beispiel Deutsche Post. Deshalb komme es auf den Preis der Bahn-Aktie an. "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis muss stimmen."
Nach Informationen aus Regierungskreisen setzt der Bund vorwiegend auf den Verkauf an Großinvestoren. "Die werden sich eine derartige Chance nicht entgehen lassen und weniger auf das Umfeld achten", hieß es.
Quelle: Der Tagesspiegel