Verarbeitendes Gewerbe im Oktober 2021: Auftragsbestand +0,8 % zum Vormonat
Archivmeldung vom 17.12.2021
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober 2021 kalender- und saisonbereinigt 0,8 % höher als im Vormonat. Der Auftragsbestand ist damit seit Juni 2020 stetig gestiegen und erreichte im Oktober 2021 seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Obwohl im aktuellen Berichtsmonat Oktober die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 6,9 % zurückgegangen waren, übertrafen sie noch leicht die Umsätze und erhöhten damit den Auftragsbestand. Ein wesentlicher Grund für den hohen Auftragsbestand dürften Lieferengpässe bei Vorprodukten sein.
Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Oktober 2021 gegenüber September 2021 um 1,0 % und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 0,6 %. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Oktober 2021 kalender- und saisonbereinigt 25,6 % höher.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im Oktober 2021 gegenüber September 2021 um 0,4 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 0,9 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 1,2 % höher als im Vormonat.
Auch die Reichweite des Auftragsbestands hat sich weiter erhöht. Sie betrug im Oktober 2021 im Verarbeitenden Gewerbe 7,5 Monate (September 2021: 7,4 Monate) und hat damit ebenfalls einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015 erreicht. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 10,7 Monate (September 2021: 10,5 Monate) und bei Vorleistungsgütern lag sie wie im Vormonat bei 3,8 Monaten. Im Bereich der Konsumgüter lag sie bei 3,3 Monaten (September 2021: 3,2 Monate).
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Neues Dossier zu Lieferengpässen in der Corona-Krise
Lieferengpässe bremsen die deutsche Industrie im Jahr 2021. Ein neues Dossier des Statistischen Bundesamtes bietet eine Datenanalyse zum Zusammenhang zwischen Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie. Das auf der Themenseite "Konjunkturindikatoren" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbare Dossier verdeutlicht damit die aktuelle Situation in der Corona-Krise und stellt sie vergangenen Konjunkturzyklen gegenüber.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)