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Abfallende Wind-Rotorblätter: Siemens unter Druck

Archivmeldung vom 26.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Siemens-Windrad: Probleme kosten viele Millionen. Bild: energy.siemens.com
Siemens-Windrad: Probleme kosten viele Millionen. Bild: energy.siemens.com

Der deutsche Industriegigant Siemens muss nach dem verpatzten Verkauf seiner Solarsparte, dem Debakel um das Zuggeschäft und der Verwicklung in ein U-Bahn-Kartell in Brasilien eine weitere Schlappe mit Onshore-Windrädern in den USA hinnehmen. Wie der Spiegel gestern, Donnerstag, berichtet, dürften technische Probleme einen dreistelligen Millionenbetrag kosten und die Bilanz für das dritte Quartal womöglich endgültig ruinieren.

Die Probleme mit den Windkraftanlagen in Übersee sind nicht neu. Erst im Mai dieses Jahres löste sich von einem der über 100 Windräder in der Wüste Kaliforniens ein mehr als 50 Meter langes und elf Tonnen schweres Rotorblatt und wurde rund 50 Meter durch die Luft auf eine Straße geschleudert. Obwohl offenbar niemand verletzt wurde, hat das deutsche Unternehmen vorsichtshalber nicht nur in Kalifornien alle baugleichen Anlagen bis auf Weiteres stillgelegt.

Da Siemens unter Hochdruck nach dem Fehler sucht und eventuell noch Umbauarbeiten mit in seine Aktivitäten einkalkulieren muss, dürften sich die Kosten dafür dem Bericht nach auf zusätzlich rund 100 Mio. Euro in die Höhe schrauben. Das abgebrochene Rotorblatt ist Teil des 315-Megawatt-Windparks Ocotillo Wind Project, das die US-Metropole San Diego seit Ende 2012 mit Strom versorgen soll. Die bei der Baureihe SWT-2.3-108 eingesetzten Blätter B53 sind weltweit verbaut. Doch das ist nicht das einzige Problem für CEO Peter Löscher.

Technische Schwierigkeiten

Neben Kalifornien bestehen weiterhin Probleme bei vier Offshore-Plattformen von Siemens in der Nordsee, die deswegen noch immer nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Unter dem Strich musste der Branchenprimus hierfür bereits 600 Mio. Euro abschreiben. Aber auch bei der geplanten Lieferung von 16 neuen ICE-Zügen, die der Konzern der Deutschen Bahn in Aussicht gestellt hatte, verzögert sich die Auslieferung immer weiter nach hinten. Grund sind Software- und Zulassungsprobleme mit den Hochgeschwindigkeitszügen.

Quelle: www.pressetext.com/Florian Fügemann

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