Meisner kritisiert Banken
Archivmeldung vom 24.12.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat angesichts der Finanzkrise das Verhalten vieler Banker in der Finanzkrise scharf kritisiert.
"Der Banker ist Treuhänder für Geld, das ihm nicht gehört und mit dem er arbeiten muss", sagte er in einem Gespräch mit der Kölnischen Rundschau anlässlich seines 75. Geburtstages: "Dass dieses Ethos so verloren gehen kann, dass Leute mit Dingen Handel treiben, die nicht existieren - das ist erschütternd." Meisner betonte: "Menschenrechte sind Gottesrechte, und wenn man sich das klarmacht, dann kann man nicht einfach seinen Job durchziehen ohne weitere Rücksichten, gleich in welcher Branche." Die soziale Marktwirtschaft könne nur "global gedacht werden". Zum Umgang mit Geld erinnerte Meisner an das erste Gebot: "Du sollst keine fremden Götter neben mir haben." Der größte Reichtum eines Menschen sei nicht Geld und Gut, sondern der Glaube an den lebendigen Gott. Er selbst verfüge über keine Aktien, berichtete Meisner, sondern habe lediglich ein Bankkonto mit einem vierstelligen Betrag. Er achte sehr darauf, dass nicht zu viel Geld auf dem Konto sei. "Ich habe eine große Familie und so viele Leute, denen ich helfen muss. Da schenke ich das Geld weg."
Quelle: Kölnische Rundschau