FRÖBEL irritiert über neue Fachkräftestatistik zur Tagesbetreuung von Bundesagentur für Arbeit
Archivmeldung vom 04.11.2016
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Freigeschaltet durch André OttDie heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Zahlen und Informationen über die Erwerbstätigen im Bereich Kinderbetreuung und Erziehung sind höchst irritierend. Die Bundesagentur konstatiert, dass die "Zahl der gemeldeten Stellen überdurchschnittlich gestiegen, die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken" sei und es für "flächendeckende Fachkräfteengpässe" keine Anhaltspunkte gebe".
Dazu Stefan Spieker, Geschäftsführer der FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH mit rund 3.000 Beschäftigten in über 150 Kitas: "Die Bundesagentur bewertet die Arbeitsmarktlage vollkommen ohne Bezug zur täglichen Praxis: Wenn in einer Kita Stellen 60 Tage oder mehr vakant sind, wirkt sich das dramatisch auf die Qualität der frühkindlichen Bildung und Erziehung aus.
Die durchschnittliche Stellenvakanz ist aus Sicht der Bundesagentur we-sentlicher Indikator, ob es sich um einen Mangelberuf handelt oder nicht. Dass ein Beruf, in dem es auf Betreuungsqualität und Kontaktzeiten ankommt und die Arbeit nicht aufgeschoben und nachgeleistet werden kann, darauf kommt die Bundesagentur nicht.
Hinzu kommt: Bundesweit geht der Ausbau der Tagesbetreuung voran und zum Glück werden auch die Personalschlüssel - wie aktuell in Berlin und Brandenburg - laufend verbessert. Aber bei der Bewertung, ob der Erzieherberuf ein Mangelberuf ist wird diese Tatsache vollständig durch die Bundesagentur ignoriert. Das ist in einem Wort: enttäuschend".
Quelle: FRÖBEL-Gruppe (ots)