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Verdacht auf Schmu beim Düsseldorfer Stadionbau

Archivmeldung vom 27.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Beim Bau des neuen, 218 Millionen Euro teuren Düsseldorfer Fußballstadions ist es möglicherweise zu gravierenden Unregelmäßig-keiten gekommen. Das berichtet das Hamburger Magazin stern. So soll die Stadt Düsseldorf noch vor Vertragsabschluss mit dem Unternehmen Walter Bau "den Wunsch geäußert" haben, dass Walter Bau den Fußballclub Fortuna Düsseldorf mit einer Summe von 700.000 Euro fördere.

Das geht laut stern aus internen Unterlagen des Unternehmens Walter Bau hervor, das die im Januar eingeweihte Düsseldorfer LTU-Arena errichtete.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) bestritt gegenüber dem stern, dass die Stadt solche Spenden verlangt habe. Laut einem Rechtsgutachten für Walter Bau bestand bei der angeblichen Forderung das Risiko der "Amtsuntreue" seitens der Stadt, weil diese die Spende über den Baupreis refinanziert hätte. Weil aber angeblich kein Schaden zu erkennen sei, zahlte der Baukonzern schließlich an Fortuna.

Entgegen seinen bisherigen öffentlicher Bekundungen hatte sich der Oberbürgermeister offenbar auch persönlich für Walter Bau stark gemacht. Er habe den Zuschlag für den Baukonzern "mit hohem politischen Risiko gegen große Widerstände" durchgesetzt, schrieb Erwin am 2.9.2003 an Firmensenior Ignaz Walter von Walter Bau. Im April 2001 und damit noch vor Zuschlagerteilung hatte Walter Bau mit der Firma Schüßler-Plan, die Erwins Schwiegervater Willi Schüßler und Erwins Schwager Norbert Schüßler gehört, eine Vereinbarung getroffen. Demnach wollte Walter Bau einen von Schüßler entwickelten sogenannten Hubrasen in das Stadion integrieren. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings später. Schüßler erhielt nach Informationen des stern jedoch einen kleineren Unterauftrag bei der Stadionplanung. Erwin und Norbert Schüßler bestritten auf stern-Anfrage, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei.

Quelle: Presemitteilung stern, G+J

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