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Importpreise im August 2023: -16,4 % gegenüber August 2022

Archivmeldung vom 29.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Importpreise waren im August 2023 um 16,4 % niedriger als im August 2022. Das war der stärkste Rückgang der Importpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit November 1986 (-16,5 % gegenüber November 1985). Ausschlaggebend für den aktuellen Rückgang ist wie schon in den Vormonaten vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im Juli 2023 bei -13,2 % und im Juni 2023 bei -11,4 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Juli 2023 stiegen die Importpreise im August 2023 um 0,4 %, nachdem sie seit September 2022 im Vormonatsvergleich durchgängig gesunken waren.

Auch die Exportpreise sind im August 2023 im Vorjahresvergleich mit -5,1 % deutlich gesunken. Im Vormonatsvergleich wurden Exporte 0,1 % teurer.

Rückgang der Importpreise auf deutlich niedrigere Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im August 2023 um 54,0 % billiger als im August 2022, aber 4,1 % teurer als im Juli 2023. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im August 2023 um 73,4 % unter denen von August 2022. Gegenüber Juli 2023 fielen die Preise um 4,4 %.

Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für elektrischen Strom sanken um 79,7 %, für Steinkohle um 61,4 %, für Erdöl um 23,0 % und für Mineralölerzeugnisse um 19,3 %. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise für importierte Energieträger jedoch deutlich: So war elektrischer Strom 20,9 % teurer als im Juli 2023, Mineralölerzeugnisse kosteten 11,9 % mehr, Erdöl war 7,5 % und Steinkohle 1,2 % teurer.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im August 2023 um 3,4 % niedriger als im August 2022. Gegenüber Juli 2023 fielen sie um 0,3 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 16,0 % unter dem Stand des Vorjahres (-0,4 % gegenüber Juli 2023).

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern und landwirtschaftlichen Gütern, gestiegene Preise für Konsum- und Investitionsgüter

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im August 2023 um 9,7 % unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat Juli 2023 sanken sie um 0,7 %. Im Vergleich zum August 2022 verbilligten sich unter anderem Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-53,7 %), Aluminium in Rohform und Aluminiumlegierungen (-28,0 %), Kunststoffe in Primärformen (-21,5 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-19,2 %). Dagegen verteuerten sich insbesondere Stärke und Stärkeerzeugnisse (+36,3 %) sowie Hohlglas (+14,3 %).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 1,5 % unter denen vom August 2022 (-0,2 % gegenüber Juli 2023). Billiger als im Vorjahresmonat waren insbesondere Rohkaffee (-29,2 %), Naturkautschuk (-20,7 %) und Getreide (-19,4 %). Zu höheren Preisen importiert wurden dagegen lebende Schweine (+52,6 %) und Kakaobohnen (+42,6 %).

Importierte Gebrauchsgüter waren im Durchschnitt geringfügig günstiger als im August 2022 (-0,3 %). Gegenüber Juli 2023 verteuerten sie sich um 0,3 %.

Höher als im Vorjahr waren mit einem Plus von 2,5 % die Preise für Investitionsgüter (unverändert gegenüber Juli 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile (+4,7 %) sowie Maschinen (+3,1 %).

Auch die Preise für Konsumgüter lagen im Durchschnitt höher als im Vorjahr (+0,5 %). Gegenüber dem Vormonat Juli 2023 stiegen sie um 0,1 %.

Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 0,7 % teurer (+0,1 % gegenüber Juli 2023), vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2,2 % gegenüber August 2022, aber -0,5 % gegenüber Juli 2023). Besonders stark stiegen die Preise im Vergleich zu August 2022 für Obst- und Gemüseerzeugnisse (+7,1 %) sowie Getränke (+6,5 %), Fleisch und Fleischerzeugnisse waren 2,5 % teurer als vor einem Jahr. Hier lagen insbesondere die Preise für Schweinefleisch mit einem Plus von 26,6 % deutlich über denen von August 2022. Preiswerter als vor einem Jahr waren dagegen Milch und Milcherzeugnisse (-14,0 %).

Preisrückgang bei Energieexporten, landwirtschaftlichen Gütern und Vorleistungsgütern

Der Index der Exportpreise lag im August 2023 um 5,1 % unter dem Stand von August 2022. Das war der stärkste Rückgang der Ausfuhrpreise gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der monatlichen Indexberechnung im Jahr 1962. Im Juli 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei -3,2 % gelegen, im Juni 2023 bei -0,9 %. Gegenüber dem Vormonat Juli 2023 stiegen die Exportpreise leicht um 0,1 %, nachdem sie seit Januar 2023 im Vormonatsvergleich durchgängig gesunken waren.

Die Preise für Energieexporte waren im August 2023 um 59,7 % niedriger als ein Jahr zuvor (+9,7 % gegenüber Juli 2023). Wie bei den Importpreisen lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr insbesondere in den um 73,8 % stark gesunkenen Erdgaspreisen begründet. Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas zu höheren Preisen exportiert (+3,3 %). Preiswerter als vor einem Jahr waren auch Mineralölerzeugnisse (-17,5 %), sie wurden aber gegenüber Juli 2023 um 11,3 % teurer.

Exportierte Vorleistungsgüter verbilligten sich gegenüber August 2022 um 4,8 % (-0,6 % gegenüber Juli 2023). Die Preise für den Export landwirtschaftlicher Güter waren 8,5 % niedriger als im Vorjahr (-1,2 % gegenüber Juli 2023).

Dagegen wurden Investitionsgüter zu 3,5 % höheren Preisen als im Vorjahr exportiert. Auch die Preise für exportierte Konsumgüter stiegen im Vorjahresvergleich (+2,1 %).

Methodische Hinweise:

Die Indizes der Ein- und Ausfuhrpreise werden mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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