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Milliarden-Panne bei Bad Bank der Hypo Real Estate aufgeklärt

Archivmeldung vom 16.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Burkard Vogt / pixelio.de
Bild: Burkard Vogt / pixelio.de

Die 55,5-Milliarden-Euro-Panne bei der Bad Bank der Hypo Real Estate ist aufgeklärt. Aus dem Prüfbericht der Bundesbank zu dem Vorfall, der dem "Spiegel" vorliegt, geht hervor, dass ein großer Teil der Verantwortung für den Fehler bei der irischen HRE-Tochter Depfa liegt. Entlastet werden das Management der Bad Bank FMS Wertmanagement (FMSW) und zum Teil auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.

Die Bilanzsumme der FMSW war zeitweise um 55,5 Milliarden Euro zu hoch ausgewiesen worden, weil bestimmte Forderungen und Verbindlichkeiten fälschlicherweise nicht saldiert worden waren. Ausgangspunkt der Panne war die Organisation der Buchhaltung: Die HRE erstellt für die FMSW den Entwurf für den Jahresabschluss. Große Teile der Buchhaltung wiederum hat die HRE an den externen Dienstleister Capco ausgelagert. Zudem werden auch Buchungsmodelle der irischen Tochter Depfa angewandt. Ausgerechnet die strittige Position wurde analog zur irischen Depfa bilanziert. Dort aber wurde 2010 monatelang falsch verbucht. Als die Depfa den Irrtum Anfang 2011 bemerkte, korrigierte sie ihn bei sich, gab die Information aber nicht an Capco, HRE oder FMSW weiter. Deshalb setzte sich der Fehler in Deutschland fort.

Die Bundesbank-Prüfung deckte zudem einen weiteren Fehler auf: Im Abschluss 2010 wurde bei der FMSW der Zinsüberschuss um 42,9 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen. Capco korrigierte den Lapsus, beging aber dabei einen neuen Fehler, der nun eine erneute Korrektur um 6,4 Millionen Euro notwendig macht.

Die FMSW will die Bilanzierung neu organisieren. "Es ist zwingend erforderlich, HRE und FMSW organisatorisch zu trennen, um künftig Interessenkonflikte zu vermeiden", sagt SPD-Finanzexperte Carsten Schneider.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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