Zollängste reißen Dax zum Wochenstart deutlich ins Minus
Zum Wochenstart hat der Dax deutliche Verluste gemacht. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 21.428 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,4 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag.
"Nachdem die Anleger die Möglichkeit eines durch den neuen
US-Präsidenten Trump ausgelösten Handelskrieges in den vergangenen
Wochen scheinbar gänzlich ignorierten, ist nun die Angst vor einer
endlosen Spirale an Straf- und Gegenzöllen mit ihren negativen
Auswirkungen auf den Welthandel zurück an der Börse", sagte Konstantin
Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets.
"Bis zum Wochenende
wurde die Androhung der Zölle, ein Markenzeichen von Trumps
wirtschaftspolitischer Agenda, eher als Verhandlungstaktik oder
Wahlkampfgetöse abgetan. Dabei wurde das Konzept aber scheinbar
grundlegend missverstanden, nämlich dass die Person, mit der man
verhandelt, glauben muss, dass man tut, was man sagt."
"Der Markt
schien auch davon auszugehen, dass die Zölle nur schrittweise oder
selektiv eingeführt würden, wie vom neuen Finanzminister Bessent
vorgeschlagen. Vielleicht gingen die Handelspartner der USA von der
gleichen Annahme aus. Doch genau dies könnte der Grund für Trumps
direkte Ankündigungen vom Wochenende gewesen sein."
"Auch der Dax
in Frankfurt kam nur eine Woche nach dem DeepSeek-Schock zum Start in
die neue Handelswoche unter die Räder und verlor in der Spitze 500
Punkte von den Rekordwerten, die wir noch am Freitag gesehen haben. Als
dann am Nachmittag die Nachricht über die Ticker lief, dass die Zölle
gegen Mexiko nun doch zunächst um einen Monat aufgeschoben werden,
kehrte die Hoffnung auf mehr Verhandlungstaktik wieder zurück und sorgte
für eine teilweise Erholung der Kurse in New York und Frankfurt."
"Anleger
sollten sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter abwarten, wie
sich die Situation zwischen den USA und der Europäischen Union
entwickelt, da die Zölle hier ja noch gar nicht beschlossen sind", riet
Oldenburger.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am
Montagnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,0303 US-Dollar, ein Dollar
war dementsprechend für 0,9706 Euro zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur