Gasprom treibt die Preise - auch für deutsche Verbraucher
Archivmeldung vom 02.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutsche Verbraucher müssen wegen der aggressiven Preispolitik des russischen Energiemonopolisten Gasprom mit steigenden Gaspreisen rechnen. "Gasprom verfolgt eine Hochpreisstrategie, die sich in Kürze auch auf unserer Gasrechnung ablesen lässt", sagte Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), dem Tagesspiegel.
"Die Preise könnten schon 2007 steigen." Auch der
Energie-Experte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv),
Holger Krawinkel, warnte vor negativen Folgen: "Gas wird erheblich
teurer, wenn es Gasprom nicht gelingen sollte, höhere Preise im
Inland durchzusetzen und neue Vorkommen zu erschließen."
Der staatlich kontrollierte Konzern hatte am Neujahrsmorgen den Gasstreit mit Weißrussland beigelegt - allerdings zu deutlich teureren Konditionen. Größter Gasprom-Kunde in Europa ist Deutschland. DIW-Expertin Kemfert fürchtet, dass Gasprom in Kürze auch deutsche Abnehmer unter Druck setzen wird. "Das wird auch Eon heimsuchen", sagte Kemfert. Eon-Ruhrgas ist die größte deutsche Ferngasgesellschaft mit langfristigen Lieferverträgen mit Gasprom. Auch Lieferengpässe seien 2007 nicht unwahrscheinlich, sagte Kemfert dem Tagesspiegel.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel