Globale Top-Firmen schliessen sich WBCSD an, um energie-autarke Gebäude zur Realität zu machen
Archivmeldung vom 30.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) gab gestern bekannt, dass es eine Allianz führender globaler Firmen aufbaut, um gemeinsam herauszufinden, wie Gebäude so ausgelegt und konstruiert werden können, dass sie keine Energie von ausserhalb benötigen, kohlenstoff-neutral sind und zu marktfähigen Preisen gebaut und betrieben werden können.
Die Industrie-Initiative wird geführt von United Technologies
Corp. (NYSE: UTX), dem weltweit grössten Lieferanten von
Investitionsgütern einschliesslich Aufzügen, Kühl-/Heizanlagen und
lokalen Leistungs-Systemen für die kommerzielle Gebäude-Industrie und
der Lafarge Gruppe (NYSE: LR, Euronext: LG), dem Weltführer bei
Baumaterialien einschliesslich Zement, Beton, Aggregaten, Gips und
Dachmaterial. Das WBCSD und die zwei führenden Firmen sind in der
Diskussion mit vielen anderen führenden globalen Firmen, die
erwartungsgemäss dem Projekt noch beitreten werden; Informationen
dazu werden in Kürze veröffentlicht.
Heutige Gebäude stehen, laut OECD, mit 40 Prozent des
Energie-Verbrauchs in entwickelten Ländern zu Buche. Die heute
angekündigte Initiative einer Transformation der Art und Weise wie
Gebäude entworfen, konstruiert, betrieben und demontiert werden, hat
ambitionierte Ziele: Bis zum Jahr 2050 sollen neue Gebäude keinerlei
Netto-Energie von externen Leistungslieferanten beziehen, keine Netto
Kohlenstoff-Dioxid-Emissionen produzieren und gleichzeitig aber
ökonomisch realisierbar zu konstruieren und zu betreiben sein.
Die Konstruktion eines Gebäudes das keinerlei externe
Netto-Energie von Leistungslieferanten verwendet, wird eine
Kombination aus Leistungserzeugung vor Ort und ultra-effizienten
Baumaterialien und Ausrüstungen erfordern.
Das Projekt wird drei Phasen umfassen, von denen jede mit
Berichten abgeschlossen wird; alle diese Berichte zusammen werden
eine Roadmap darstellen, wie die Bauindustrie transformiert werden
kann. Der erste Bericht wird die Erfolge und Nachteile von
sogenannten Grünen Gebäuden aufzeigen, der zweite wird den gesamten
Bereich von gegenwärtigen und zukünftigen Möglichkeiten
identifizieren und der dritte eine einheitliche Industrie-Strategie
für die Realisierung dieser Möglichkeiten bis 2050, speziell in
China, Indien, Brasilien, den U.S.A. und der E.U. aufzeigen.
Jeder Bericht wird ein Jahr zur Vervollständigung benötigen und
umfasst auch Hearings und Konferenzen mit Bauunternehmern und
Lieferanten, Experten für Zukunftsfähigkeit und Machbarkeit,
Regierungs-Repräsentanten, Regulatoren, Vertretern der
Energie-Erzeuger und anderen.
"Grüne" Gebäude wurden bereits in verschiedenen Teilen der Welt
errichtet, aber die aktuellen Kostenstrukturen verhindern eine
breitgestreute Anwendung durch General-Bauunternehmen. Das Projekt
wird auf diesen Beispielen aufbauen, die Kosten und Vorteile in der
Bau-Gleichung anpassen und durch die enge Zusammenarbeit mit
Architekten, Bauunternehmen, Lieferanten und Gebäude-Besitzern einen
nachhaltigeren Ansatz bei der Baukonstruktion propagieren.
Die
vorhandenen Standards für Energie-Effizienz in Gebäuden wird zum
Startpunkt für die Industrie-geführte Allianz.
"Seit Jahren unternimmt Lafarge Anstrengungen bei der
Energie-Effizienz und der zukunftsfähigen Konstruktion auf dem Sektor
der Bau-Materialien; das geschieht nicht nur durch reduzierte
Treibhausgas-Emissionen während des Produktions-Prozesses sondern
auch durch Entwicklung von Materialien, die dazu beitragen, Gebäude
energie-effizienter zu machen," sagte Bertrand Collomb, Vorsitzender
von Lafarge.
"In diesem Zusammenhang hat Lafarge mit führenden Architekten
zusammen gearbeitet, um zukunftsfähige Konstruktionen zu propagieren,
wie durch unsere Partnerschaft mit dem französischen Architekten
Jacques Ferrier, die zur Entwicklung des 'Hypergreen' Konzepts
geführt hat: Dieses mehrfach nutzbare Tower-Gebäude, ausgelegt für
die Mega-Städte dieser Welt, ist dank des Einsatzes der neuesten
Konstruktions-Methoden und -Technologien hochgradig energie-autark."
"Gebäude von Morgen sollten bei der Energie Selbstversorger sein
und kohlenstoff-neutrale Emissionen produzieren," sagte Jan van
Dokkum, Präsident von UTC Power, einem United Technologies
Unternehmen.
"Dies kann erreicht werden durch den Einsatz von erneuerbaren
Energie-Quellen im Gebäude-Design, Optimierung der Energie-Effizienz
der Unterstützungs-Systeme und Annahme der Vorteile von geografisch
und kulturell akzeptablen Bau-Praktiken. Zusätzlich wird dieses Ziel
erweitert durch den Einsatz des 'cradle-to-cradle' Konzepts bei der
Produktion, dem Einsatz und der späteren Wiederverwendung von
Baumaterialien. Diese Vision eines energie- und kohlenstoff-neutralen
Designs ist eine notwendige Entwicklung, die wir angehen müssen, um
die Zukunftssicherheit in unsere Gebäude einzubauen."
Bjorn Stigson, Präsident von WBCSD merkt an: "Der geschicktere und
effizientere Umgang mit Energie in Gebäuden wird uns bei der
Einsparung von Energie und der Reduzierung von
Treibhausgas-Emissionen helfen und die Klima-Veränderungen angehen.
Wir glauben, dass diese Initiative extrem kosteneffektive Lösungen
bereit stellen kann. Sie wird auch die Richtung für autarke und
umweltfreundliche Gebäude festlegen, in denen zukünftige Generationen
leben, arbeiten und sich unterhalten werden. Unsere Partner sind
führend in der Industrie, mit technologischen Erfahrungen und
Präsenzen, die von keiner einzelnen vorhandenen Organisation oder
Regierung aus eigenen Mitteln angeboten werden könnten."
Der World Business Council for Sustainable Development, mit dem
Hauptsitz in Genf, ist eine Koalition von ca. 190 internationalen
Firmen, geeint durch eine gemeinsame Verpflichtung zu zukunftsfähiger
Entwicklung durch die drei Säulen ökonomisches Wachstum, ökologische
Balance und sozialer Fortschritt. Die Mitglieder stammen aus mehr als
35 Ländern und 20 bedeutenden Industrie-Sektoren.
United Technologies Corp., mit dem Hauptsitz Hartford, Conn., USA,
ist ein Dow Jones Industrie-Unternehmen, das in 2005 US$ 43
Milliarden Erträge verzeichnete. UTC beschäftigt ca. 220.000
Mitarbeiter weltweit und liefert High-Tech-Produkte und
Dienstleistungen für die Bau- und Raumfahrt-Industrie. Das
Unternehmen wurde für sechs Jahre in Folge vom Fortune Magazine als
"Most Admired" Raumfahrt-Unternehmen anerkannt; mit zu den
Basis-Kriterien für diese Auszeichnung gehören soziale Verantwortung
und Innovation. Das Unternehmen wird geführt in den Dow Jones
Sustainability Indizes und war eines der 20 U.S.-basierten
Unternehmen, das in der Ausgabe 2006 von "100 Global Most Sustainable
Corporations in the World." gelistet wurde.
Lafarge, mit Hauptsitz in Paris, ist der weltweite Führer bei
Baumaterialien und belegt Top-Positionen in allen vier seiner
Geschäftsfelder: Zement, Aggregate & Beton, Dachmaterial und Gips.
Das Unternehmen beschäftigt 80.000 Mitarbeiter in 75 Ländern und
verbuchte ein Vertriebsergebnis von Euro 16 Milliarden in 2005.
Lafarge hat sich seit Jahren zu einer zukunftsfähigen Entwicklung
verpflichtet und glaubt, dass langfristige Werte am Besten dadurch
erzeugt werden, wenn die Interessen der umgebenden Gemeinschaft und
Umwelt mit in Betracht gezogen werden. Diese Strategie reflektiert
die Hauptwerte der Gruppe und kombiniert industrielles Know-How,
Leistung, Wertschöpfung, Respekt für Mitarbeiter und lokale Kulturen,
Umweltschutz und das Konservieren von natürlichen Ressourcen und
Energie. Es ist die einzige Firma für Konstruktions-Materialien, die
in der "100 Global Most Sustainable Corporations in the World" Liste
für 2006 aufgeführt ist.
Quelle: Pressemitteilung WBCSD