Horn: Krise auf den Finanzmärkten Risiko für Aufschwung
Archivmeldung vom 14.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten können sich zu einer realen Gefahr für die Weltkonjunktur und für den Aufschwung in Deutschland entwickeln. Darauf weist Prof. Dr. Gustav A. Horn, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung, hin.
"Die Europäische Zentralbank und andere große Notenbanken haben klug und
entschlossen gehandelt, als sie den Geschäftsbanken im großen Umfang
zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt haben. Es ist aber längst nicht
garantiert, dass die Krise damit abgewendet ist", sagt Horn.
Der Ökonom
befürchtet, dass viele Geschäftsbanken trotz der Liquiditätsspritze zu einer
sehr restriktiven Kreditvergabe übergehen. Davon wären vor allem kleine und
mittlere Unternehmen betroffen, die derzeit kräftig investieren. "Wenn die
Banken bei der Kreditvergabe jetzt plötzlich von großer Freigiebigkeit zu großer
Vorsicht umschalten, kann das den Investitionsprozess empfindlich stören. Und
das schädigt die Konjunktur", warnt der Wissenschaftliche Direktor des IMK. "Es
wäre insbesondere für die Arbeitslosen fatal, wenn der Aufschwung durch das
Treiben von Finanzjongleuren verspielt würde."
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.