Audi schafft Gender-Schreibweise wieder ab
Der Autohersteller Audi hat seine sogenannte Gender-Schreibweise im internen und externen Schriftverkehr wieder abgeschafft. Das bestätigte das Unternehmen, wie die "Welt am Sonntag" an diesem Wochenende schreibt.
"Aufgrund unserer Erfahrungen in der schriftlichen Verwendung des Gender
Gap in den vergangenen Jahren und der großen Bandbreite
unterschiedlicher Methoden, geschlechtersensible Sprache sichtbar zu
machen, hat sich das Unternehmen entschieden, dieses Sonderzeichen nicht
mehr zu verwenden", so Audi auf Anfrage. "Ungeachtet dessen setzen wir
weiterhin auf etablierte, gendersensible Formulierungen, die unsere
Werte von Gleichstellung und Inklusion betonen."
Den Unterstrich
in der Wortmitte - beispielsweise im Wort "Mitarbeiter_innen" - hatte
Audi Anfang März 2021 eingeführt. Es sollten damit "alle nicht-binären
Geschlechtsidentitäten zwischen Mann und Frau" repräsentiert werden.
Die
Entscheidung und Begriffe wie "Audianer_innen" stießen bereits damals
auf öffentliche Kritik und praktische Schwierigkeiten. So übernahmen die
meisten Medien die Audi-Schreibweise nicht und auch bei
Computerprogrammen, etwa zur automatischen Übersetzung, zeigten sich
Schwierigkeiten bei der Übernahme der Schreibweise.
Ein
VW-Mitarbeiter klagte vor dem Landgericht Ingolstadt sogar gegen die
Unternehmensrichtlinie, scheiterte damit aber im Jahr 2023 in zweiter
Instanz. Wie jetzt bekannt wurde, schaffte Audi die Sonderzeichen in der
Wortmitte bereits im Juli 2024 per interner Anweisung wieder ab.
Die
ursprüngliche Begründung für die Gender-Schreibweise war Ende des
vergangenen Jahres von der Internetseite des Unternehmens verschwunden.
In seinem überarbeiteten "Styleguide" für eine firmenweit einheitliche
Schreibweise empfiehlt Audi den Mitarbeitern nun, neutrale Begriffe zu
verwenden, etwa "Beschäftigte" oder "Team Audi". Eine Vorgabe lautet:
"Wir achten auf generisch neutrale Formulierungen wie beispielsweise
Studierende."
Quelle: dts Nachrichtenagentur