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Mehr als drei Viertel der Deutschen gegen vollständige Verstaatlichung von Banken

Archivmeldung vom 06.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr als drei Viertel der Deutschen gegen vollständige Verstaatlichung von Banken Mehrheit findet, dass die Bundesregierung bei der Krise den Überblick verloren hat Mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen fürchtet um den Job.

Mehr als drei Viertel der Deutschen sind gegen eine vollständige Verstaatlichung von Banken. Nur 18 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass der Staat in der Wirtschaftskrise "vollständig Banken übernehmen sollte". Eine Mehrheit von 59 Prozent findet, der Staat sollte "sich höchstens an Banken beteiligen und Anteile übernehmen". 19 Prozent der Deutschen sind der Meinung, der Staat sollte "auf einen Einstieg bei Privatbanken grundsätzlich verzichten".

Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.

Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung beim Umgang mit der Wirtschaftskrise ist gesunken. Zwar sind noch 58 Prozent der Deutschen der Ansicht, die Bundesregierung hat bei der Bewältigung der Krise "schnell und entschlossen gehandelt". Dies sind allerdings acht Punkte weniger im Vergleich zum Dezember 2008 und 17 Punkte weniger im Vergleich zum November 2008. 52 Prozent der Deutschen sind der Meinung, die Bundesregierung "hat angesichts des Ausmaßes der Krise den Überblick verloren". Nur 32 Prozent finden, dass "die Bundesregierung eine klare Linie im Umgang mit der Krise hat".

Auch das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Konjunkturpaket wird kritisch beurteilt. 60 Prozent glauben nicht, dass das Konjunkturpaket ein wirksames Mittel gegen die wirtschaftlichen Probleme ist, die infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise entstanden sind. Dies sind neun Punkte mehr im Vergleich zum Vormonat. 33 Prozent halten es hingegen für ein wirksames Mittel (-10).

Mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland fürchtet um den Job. 37 Prozent der Erwerbstätigen sagen, "ich mache mir persönlich Sorgen, dass ich meinen Arbeitsplatz verlieren könnte". Dies sind fünf Punkte mehr im Vergleich zum Dezember 2008. Fast drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) sind der Ansicht, dass "der schlimmste Teil der Krise uns noch bevorsteht". Die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) sagt, "ich mache mir Sorgen um meine persönliche wirtschaftliche Zukunft". 49 Prozent der Deutschen sagen, "ich mache mir Sorgen um meine Ersparnisse".

Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.000 Befragte - Erhebungszeitraum: 02. bis 03. Februar 2009 - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Quelle: ARD

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