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IfW-Präsident erwartet nachhaltige Schwächung des "Exportmotors"

Archivmeldung vom 09.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gabriel Felbermayr (2018)
Gabriel Felbermayr (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Zeit als Exportweltmeister könnte für Deutschland zuende gehen. Das erwartet jedenfalls Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW): "Die goldenen Exportzeiten werden wir nicht wieder erleben. Der Exportmotor wird nachhaltig schwächer sein", sagte der Außenwirtschaftsexperte dem "Handelsblatt".

Das liege zum einen an der anhaltenden Rezession in vielen Handelspartner-Ländern. Zum anderen daran, dass in wichtigen Branchen zur Rezession ein längerer Strukturwandel hinzukomme. "Dekarbonisierung und Digitalisierung werden zwangsläufig dazu führen, dass zum Beispiel bei Airbus und in der Autoindustrie Kapazitäten abgebaut werden müssen", sagte Felbermayr. Die Politik solle nicht versuchen, veraltete Strukturen zu erhalten.

"Das würde die notwendigen Anpassungen nur verschieben", so der Ökonom. Die Möglichkeiten der Bundesregierung seien sehr eingeschränkt, die Exportnachfrage etwa in den USA anzuschieben. Die einzige Möglichkeit gebe es dafür in Europa. "Dass Kanzlerin Angela Merkel hier ihre Politik geändert hat, liegt bestimmt auch daran, dass Europapolitik deutsche Konjunkturpolitik ist", sagte er. Denn Investitionen des Recovery-Funds, der auch gemeinschaftlich finanzierte Zuschüsse an besonders von der Pandemie geplagte Länder enthalten soll, würden auch der deutschen Industrie nutzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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