Studie: Deutsche Internetwirtschaft auf Wachstumskurs
Archivmeldung vom 16.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Internetwirtschaft steht vor kräftigem Wachstum. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little, über die das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) berichtet. Bis 2019 wird demnach der Umsatz der Branche in Deutschland um zwölf Prozent pro Jahr auf 114 Milliarden Euro steigen. Die Zahl der in der Internetwirtschaft Beschäftigten werde um jährlich acht Prozent auf 332.000 wachsen. Arthur D. Little hat die Studie für Eco, den Verband der Internetwirtschaft, angefertigt. Sie wird an diesem Dienstag vorgestellt.
"Die Studie zeigt, dass die Internetwirtschaft auch in den kommenden Jahren der wichtigste Wachstumsmarkt und Wirtschaftsmotor in Deutschland bleibt. Das wird sich auch in einer noch weiter zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft und Wirtschaft niederschlagen", sagte Eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. Die Politik habe dies erkannt und den IT-Gipfel für alle Branchen geöffnet. "Eine richtige Entscheidung", sagte Summa.
Allerdings ist der von Arthur D. Little prognostizierte Wachstumskurs auch dringend erforderlich, wenn die Branche sich international behaupten will: Denn wie eine aktuelle Analyse von TNS Infratest und dem ZEW Mannheim für das Bundeswirtschaftsministerium zeigt, liegt Deutschlands Internetwirtschaft im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld, schreibt das "Handelsblatt". Das beißt sich mit den ehrgeizigen Zielen der Bundesregierung: Sie hat sich in ihrer digitalen Agenda das Ziel gesetzt, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, "um Deutschlands Rolle als innovative und leistungsstarke Volkswirtschaft in der Europäischen Union und der Welt auszubauen".
Größter Umsatzbringer der deutschen Internetbranche wird 2019 laut Arthur D. Little mit 70,3 Milliarden Euro nach wie vor der Bereich E-Commerce und Zahldienste sein. Der Bereich macht damit 60 Prozent des gesamten Umsatzes aus Das größte Wachstum wird der Studie zufolge jedoch in zwei anderen Bereichen stattfinden. Zum einem beim Paid Content also dem Bezahlen für! TV und Video, Musik, Computerspiele und beim E-Publishing. In den Bereichen sehen die Studienautoren zweistellige Wachstumsraten. Vor allem beim Gaming sieht Studienautor Lars Riegel von Arthur D. Little für deutsche Unternehmen "enorme Chancen, sich international auszuweiten".
Auch Internetfernsehen und Video-on-Demand werden in den kommenden Jahren boomen: Die Studie prognostiziert jährliche Wachstumsraten von 37 Prozent. Bis 2019 soll der Markt für Video und TV auf eine Milliarde Euro wachsen. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Goldmedia steigt das Umsatzvolumen vor allem bei den Videostreaming-Abos sogar um 50 Prozent pro Jahr bis 2019. Deutsche Anbieter sind in dem Markt jedoch derzeit nur mittelmäßig aufgestellt. Die USA dominieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur