Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Erzeugerpreise Oktober 2023: -11,0 % gegenüber Oktober 2022

Erzeugerpreise Oktober 2023: -11,0 % gegenüber Oktober 2022

Archivmeldung vom 20.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Oktober 2023 um 11,0 % niedriger als im Oktober 2022. Im September 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -14,7 % gelegen, das war der stärkste Rückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Die Entwicklung ist weiterhin insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen. Im August und September 2022 waren die Erzeugerpreise infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen waren wie noch nie seit Beginn der Erhebung (jeweils +45,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat).

Im Oktober 2022 hatte sich der Anstieg im Vorjahresvergleich dann leicht abgeschwächt, lag aber immer noch bei 34,5 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gingen die Erzeugerpreise im Oktober 2023 gegenüber dem Vormonat um 0,1 % zurück.

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im Vorjahresmonat, hingegen waren Konsum- und Investitionsgüter teurer als im Oktober 2022.

Rückgang der Energiepreise gegenüber Vorjahresmonat vor allem bedingt durch Preisrückgänge für Strom

Energie war im Oktober 2023 um 27,9 % billiger als im Vorjahresmonat. Gegenüber September 2023 fielen die Energiepreise geringfügig um 0,1 %. Sie waren nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 stark gestiegen und erreichten im September 2022 ihren historischen Höchststand. Im Oktober 2023 hatten die Preisrückgänge für Strom den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie. Die Preise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Oktober 2022 um 36,2 % (-1,4 % gegenüber September 2023).

Erdgas in der Verteilung kostete im Oktober 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 29,6 % weniger als im Oktober 2022. Gegenüber dem Vormonat September 2023 stiegen die Erdgaspreise um 1,4 %.

Mineralölerzeugnisse waren im Oktober 2023 um 13,2 % billiger als im Oktober 2022, gegenüber September 2023 sanken diese Preise um 2,1 %. Leichtes Heizöl kostete 22,3 % weniger als ein Jahr zuvor (-2,1 % gegenüber September 2023). Die Preise für Kraftstoffe waren um 12,8 % niedriger (-3,0 % gegenüber September 2023).

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,2 % höher als im Oktober 2022 und sanken gegenüber September 2023 um 0,2 %.

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern vor allem durch Preissenkungen bei Metallen und chemischen Grundstoffen

Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Oktober 2023 um 4,6 % niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken sie um 0,2 %.

Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle und chemische Grundstoffe verursacht. Metalle waren 11,7 % billiger als im Oktober 2022. Gegenüber dem Vormonat sanken die Metallpreise um 0,9 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen kosteten 18,9 % weniger als im Oktober 2022. Die Preise für Betonstahl in Stäben sanken im Vorjahresvergleich um 30,9 %. Chemische Grundstoffe waren insgesamt 12,1 % billiger als im Vorjahresmonat. Besonders stark sanken die Preise gegenüber Oktober 2022 für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-45,4 %). Holz war 17,9 % billiger als im Oktober 2022, Futtermittel für Nutztiere 22,3 %.

Hohe Preissteigerungen gegenüber Oktober 2022 gab es dagegen bei Transportbeton (+24,7 %), Zement (+22,0 %), Kalk und gebranntem Gips (+19,9 %) und Hohlglas (+17,5 %). Baukies und natürliche Sande kosteten 17,1 % mehr.

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch höhere Preise für Nahrungsmittel

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Oktober 2023 um 3,9 % höher als im Oktober 2022, sanken aber gegenüber September 2023 um 0,2 %. Nahrungsmittel waren 3,7 % teurer als im Vorjahr, auch hier sanken die Preise gegenüber September 2023 (-0,3 %). Verarbeitete Kartoffeln kosteten 29,4 % mehr als im Oktober 2022, Obst- und Gemüseerzeugnisse waren im Oktober 2023 um 16,0 % teurer als im Oktober 2022, Schweinefleisch 10,4 %. Billiger als im Vorjahresmonat waren nicht behandelte pflanzliche Öle (-34,1 %), die Preise für Butter sanken um 29,5 %. Flüssige Milch war 8,8 % billiger als im Oktober 2022, Kaffee 4,6 %.

Gebrauchsgüter waren im Oktober 2023 um 4,2 % teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+4,8 % gegenüber Oktober 2022). Gegenüber September 2023 stiegen Preise für Gebrauchsgüter um 0,2 %.

Investitionsgüter waren 4,4 % teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen (+5,4 % gegenüber Oktober 2022) sowie bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,9 % gegenüber Oktober 2022). Gegenüber September 2023 stiegen die Preise für Investitionsgüter um 0,1 %.

Methodische Hinweise:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte wird mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte tour in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige