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Kritik an Abfindung von Thyssenkrupp für Hiesinger

Archivmeldung vom 27.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
ThyssenKrupp Hauptquartier 2013
ThyssenKrupp Hauptquartier 2013

Foto: Tuxyso
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine millionenschwere Abfindung für den langjährigen Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger löst Kritik bei Betriebsräten und Aktionärsschützern aus. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft", sagte Werner von Häfen, Thyssenkrupp-Betriebsratschef im Werk Duisburg-Hüttenheim, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgabe).

"Durch den Rückzug von Hiesinger ist eine Führungskrise entstanden. Warum sollte das noch belohnt werden?", kritisierte der Arbeitnehmervertreter. Auch Wilfried Stenz, Betriebsratsvorsitzender am Thyssenkrupp-Standort Rasselstein in Andernach, zeigte sich empört. "Die Belegschaft muss sparen um jeden Preis, aber Hiesinger hat keinen Cent liegengelassen", sagte Stenz. "Ich hätte mir gewünscht, dass er auf eine Zahlung zum Abschied verzichtet hätte."

Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) äußerte sich gegenüber der WAZ ebenfalls skeptisch zur Abfindung. "Es ist leider durchaus üblich, dass Zahlungen erfolgen, wenn Vorstandsverträge aufgelöst werden", sagte Hechtfischer. "Wenn die Initiative - wie bei Herrn Hiesinger - vom Vorstand ausgeht, ist kritisch zu hinterfragen, warum es eine Abfindung geben soll."

Dem Vernehmen nach soll Hiesinger zum Abschied knapp 2,7 Millionen Euro erhalten - das Doppelte seiner jährlichen Festvergütung. Hinzu sollen noch ausstehende Bonus-Zahlungen kommen, die Insider noch nicht beziffern konnten. Hiesinger hatte den Thyssenkrupp-Aufsichtsrat Anfang Juli um Gespräche gebeten, um sein Mandat beim Essener Industriekonzern zu beenden. Ein Thyssenkrupp-Sprecher erklärte für den Aufsichtsrat, das Gremium habe eine "einvernehmliche Beendigung des Mandats" von Hiesinger beschlossen. Die Abfindung liege im Rahmen dessen, was der Deutsche Corporate Governance Kodex, ein Regelwerk der Wirtschaft für gute Unternehmensführung, empfehle.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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